Montag, 28. November 2022

Öffentliche Vortragsreihe: Forschende der H-BRS und des Max-Planck-Instituts für Chemie debattieren über Klima, Umwelt und Gesundheit

Weltweit wird immer mehr Plastikmüll produziert, der eine zunehmende Belastung für die Umwelt ist. Foto: mauriceangres auf Pixabay



 

Öffentliche Vortragsreihe: Forschende der H-BRS und des Max-Planck-Instituts für Chemie debattieren über Klima, Umwelt und Gesundheit


Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) und das Max-Planck-Institut für Chemie (MPI) gehen neue Wege bei der Vermittlung von Erkenntnissen aus der Wissenschaft. In einer öffentlichen Vortragsreihe blicken Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Grundlagenforschung und angewandter Forschung aus zwei Perspektiven auf ein Thema und vermitteln auf diese Weise ein umfassendes Bild. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Online-Veranstaltungen sind eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen.

Die Vortragsreihe hat einen schlichten Aufbau: Je eine Wissenschaftlerin/ein Wissenschaftler aus der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung skizzieren in einem zehn- bis 15-minütigen Impulsvortrag die Problemstellung und den aktuellen Forschungsstand und kommen miteinander ins Gespräch. Und dabei ist dann auch schon das zugeschaltete Publikum gefragt: Es ist eingeladen, mit den Forschenden zu diskutieren, wie die Erkenntnisse aus der Wissenschaft in der Gesellschaft ankommen können. Ziel der öffentlichen Diskussionsrunden ist es auch, zu erproben, wie der Transfer von Wissen aus der Grundlagenforschung hinein in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft besser und schneller gelingen kann. Keineswegs von schlichter Art sind die Themen, die die beiden wissenschaftlichen Einrichtungen dafür ausgewählt haben. Bis in das kommende Jahr hinein wird es um hochaktuelle Fragestellungen aus den Feldern Klima, Umwelt und Gesundheit gehen.

Am Mittwoch, 30. November 2022, werden Professor Johannes Mockenhaupt (Hochschule Bonn-Rhein-Sieg) und Dr. Ilka Peeken (Alfred-Wegener-Institut/Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung Bremerhaven) miteinander und mit dem Publikum über „Mikroplastik“ diskutieren. Die zunehmende Verschmutzung unserer Umwelt mit Plastikmüll ist ein weltumspannendes Problem.  Die zunehmende Plastikproduktion belastet dabei nicht nur die Ökosysteme, sondern trägt auch dazu bei, den Klimawandel zu befeuern. Die Online-Veranstaltung beginnt um 17 Uhr (Veranstaltungslink).

„Als Mediziner verfolge ich die Auswirkungen gefährlicher Stoffe auf den Organismus und stoße dabei unweigerlich auch auf das Mikroplastik, das sich anschickt, es sich in unserem Körper bequem zu machen und dort anzureichern. Wobei derzeit noch offen ist, was es auf lange Sicht anrichtet“, erläutert Professor Mockenhaupt seinen Forschungsansatz. „Gemeinsam mit dem Publikum werde ich nach Lösungen suchen, das Mikroplastik in der Nahrungskette zu reduzieren.“

„Wir finden sehr hohe Konzentrationen von Mikroplastik im arktischen Meereis und mehr als die Hälfte der Mikroplastik-Teilchen ist kleiner als ein Zwanzigstel Millimeter.  Für mich stellt sich die Frage, inwieweit diese winzigen Kunststoffteilchen am Ende auch den Menschen gefährden“, blickt Dr. Ilka Peeken auf ihren Vortrag voraus. „Daher freue ich mich auf das Tandem-Gespräch mit Professor Johannes Mockenhaupt, der sich genau mit diesen Themen in seiner Forschung beschäftigt.“

Die „Tandem“-Vortragsreihe ist Teil eines gemeinsamen Forschungsprojektes der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg mit dem Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. In dem Projekt „KLUGER Transfer“ sollen am Beispiel der globalen Klima- und Umweltveränderungen und damit einhergehender Effekte neue Methoden und Instrumente zum Wissenstransfer entwickelt und erprobt werden. Das Projekt läuft noch bis Herbst 2024 und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in den nächsten drei Jahren mit rund einer Million Euro gefördert. Zum Auftakt haben am 25. Oktober Professorin Stefanie Meilinger von der H-BRS und Ovid Krüger (MPI) zentrale Forschungsfragen zur „Mobilität der Zukunft“ vorgestellt und diskutiert.

Die weiteren Termine und Themen sind:

Dienstag, 24. Januar 2023, 17 bis 18 Uhr: „Technologietransfer und Start-ups“. Es diskutieren Professor Klaus Deimel (Hochschule Bonn-Rhein-Sieg) und Florian Kirschenhofer (Max Planck Innovation).

Dienstag, 28. Februar 2023, 15 bis 16 Uhr: „Geschichte und Zukunft der Kunststoffe“, mit Professorin Margit Schulze (Hochschule Bonn-Rhein-Sieg) und Dr. Svenja Morsbach (Max-Planck-Institut für Polymerforschung).

Die Fortsetzung der Reihe ist geplant.