Bundesweiter Aktionstag - Bündnis fordert sechsjährigen Mietenstopp
Am Samstag, 8. Oktober 2022 finden in über 50 Städten Aktionen für einen bundesweiten sechsjährigen Mietenstopp statt. In Bonn und dem Rhein-Sieg Kreis beteiligt sich der Deutsche Mieterbund Bonn/Rhein-Sieg/Ahr e.V. mit einer digitalen Kampagne.
In Video-Statements auf den Social-Media-Kanälen des Vereins – YouTube, Instagram Facebook und Twitter – haben Caritas, DGB, Paritätische, AWO, Verbraucherzentrale, Schuldnerberatung und die IUT (Internationale Mietervertretung in Brüssel) ihre Forderungen formuliert und die derzeitige Situation für viele Menschen aus unterschiedlichen Blickwinkeln dargelegt.
Die Stellungnahmen der Bonner Verbände finden Sie unter:
www.twitter.com/mieterbund_Bonn
www.Instagram.com/MieterbundBonn
www.Facebook.com/MieterbundBonn
YouTube: https://bit.ly/3SFvRW0
Der Vorsitzende des Vereins Bernhard von Grünberg: „Auch in Bonn und dem Rhein-Sieg Kreis sind bezahlbare Mietwohnungen Mangelware. Die Entwicklung der Einkommen kann mit den steigenden Mieten nicht Schritt halten und durch die ständig steigenden Energiepreise hat sich die Lage vieler Mieterinnen und Mieter noch einmal weiter verschärft.“
In Bonn sind die Angebotsmieten (siehe Erläuterung) in den letzten sechs Jahren um 27,2 Prozent gestiegen.
Während 2016 für einen Quadratmeter noch 9,03 Euro zu zahlen waren, mussten Anfang 2022 bereits 11,49 Euro gezahlt werden.
Die Bundesregierung muss umgehend aktiv werden und den Mieterinnen und Mietern durch einen sechsjährigen Mietenstopp eine Atempause verschaffen“, ergänzt Bernhard von Grünberg.
Auch im Rhein-Sieg Kreis sind die Angebotsmieten von 2016 bis Anfang 2022 gestiegen, wie die Zahlen der empirica Preisdatenbank belegen.
Bad Honnef 27,0 Prozent von 7,56 Euro auf 9,60 Euro
Rheinbach 18,3 Prozent von 7,22 Euro auf 8,54 Euro
St. Augustin 28,9 Prozent von 7,62 Euro auf 9,82 Euro
Siegburg 26,9 Prozent von 7,88 Euro auf 10,00 Euro
„In der Zwischenzeit müssen neue, bezahlbare Wohnungen gebaut werden. Dazu brauchen wir eine faire energetische Gebäudesanierung, die Ausweitung der Fördermittel für den sozialen Wohnungsbau, eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit, ein soziales Bodenrecht und eine gerechte Gesetzgebung für Mieter. Zudem muss die Kommune Investoren bei Neubauprojekten stärker auf das Gemeinwohl verpflichten. Bund, Länder und Kommunen müssen sich außerdem wieder verstärkt ihrer Verantwortung als Anbieter günstiger, öffentlicher Wohnungen bewusst werden“.
Die genannten Zahlen stammen aus der empirica Preisdatenbank auf Basis der VA-LUE Marktdaten.
Sie entsprechen den sogenannten Angebotsmieten (Median), also jenen Preisen, zu denen Wohnungen auf dem Markt angeboten werden.
Diese Werte bilden die Dynamik auf dem Wohnungsmarkt besser und zeitnaher ab als die sogenannten Bestandsmieten.