Montag, 13. Oktober 2025

Begleitung bei Trauer und Abschied nach Verlust eines Sternenkindes

Begleitung bei Trauer und Abschied nach Verlust eines Sternenkindes 

Ehrenamtliches Team richtet spezielles Angebot an Eltern, Geschwister und Familien von still geborenen Kindern, so genannten Sternenkindern 


Groß ist die Vorfreude, wenn Eltern ein Kind erwarten. Sie machen mit der ganzen Familie Pläne, bereiten Zimmer und Ausstattung vor, denken über einen Namen nach. 

Manchmal aber verläuft die Schwangerschaft nicht glücklich. Sei es, dass es für Kinder noch im Mutterleib keine Hoffnung auf Leben mehr gibt oder dass sie bei der Geburt versterben. Dann steht für werdende Eltern, Geschwister und Großeltern die Welt still. Der Verlust von so genannten Sternenkindern löst große Trauer aus. „Eltern und Familien haben nur die Erinnerung, das ist das einzige, was bleibt“, sagen Katharina Müller und Renate Thomas. Sie sind seit vielen Jahren ehrenamtliche Sterbe- und Trauerbegleiterinnen bei der Ökumenischen Hospizgruppe e.V. Rheinbach-Meckenheim-Swisttal. An der Gedenkstele für Sternenkinder auf dem Friedhof hatten sie beobachtet, dass dort regelmäßig frische Blumen niedergelegt werden. „Das war für uns das Zeichen, dass dort Eltern, Großeltern oder andere Familienmitglieder um Sternenkinder trauern“, erinnern sie sich. Dies wiederum war ihnen Motivation, das bestehende Angebot der Ökumenischen Hospizgruppe in der Trauer- und Sterbebegleitung um ein Angebot speziell für Eltern und Familien von Sternenkindern zu erweitern. „Werdende Eltern, die vor oder während der Geburt ein Kind verlieren, fühlen sich oft von anderen nicht ernst genommen“, sagen die erfahrenen Trauer- und Sterbebegleiterinnen. Sätze wie „rein statistisch endet jede vierte Schwangerschaft mit einer Fehlgeburt“ oder „Ihr könnt es ja noch mal versuchen, Ihr seid ja noch jung“ führen dann dazu, dass Eltern von Sternenkindern nicht mehr über ihren Verlust und ihre Trauer sprechen, weil sie sich nicht verstanden fühlen, und sich schließlich isolieren. Hinzu kommen gerade bei Müttern quälende Selbstvorwürfe, ob sie selbst etwas falsch gemacht haben, selbst Schuld haben, dass die Schwangerschaft nicht zu einer glücklichen Geburt geführt hat.  „Man muss über den Verlust und die Trauer reden, sie nicht in eine Schublade packen, das ist das wichtigste“, sind sich die Ehrenamtlichen einig. In dem speziellen Angebot für Eltern und Familien von Sternenkindern bieten sie den geschützten Raum für Gespräche, Zuhören, Trauer, Abschied und Erinnerung. Therapeuten seien sie nicht, wie sie anmerken. Aber sie wissen durch intensive Schulungen und Fortbildungen sowie ihre jahrelangen Erfahrungen in der ehrenamtlichen Sterbe- und Trauerbegleitung, dass Reden und Zuhören eine enorme Unterstützung bei der Bewältigung von Verlust und Trauer sind.

„Wir begleiten, wo es gewünscht wird. Wir fahren auch ins Krankenhaus, wenn absehbar ist, dass ein Kind vor oder nach der Geburt keine Hoffnung auf Leben hat. Oder wir kommen zu den Eltern nach Hause“, beschreiben sie.  Wenn etwa durch Untersuchungen bei Gynäkologen oder im Krankenhaus absehbar ist, dass die Schwangerschaft nicht zu einer glücklichen Geburt führen wird, können auch die behandelnden Ärzte Kontakt zu den Begleiterinnen aufnehmen.

Auch bei der Verabschiedung eines Sternenkindes stehen die Ehrenamtlichen den Eltern und Familien auf Wunsch zur Seite: „Wir bieten ihnen auch den persönlichen Abschied an. Zum Beispiel unterstützen wir bei der Gestaltung eines kleines Körbchens oder kleinen Sarges oder von kleinen Geschenken, die dem Sternenkind mitgegeben werden können.“

Künstlerisch unterstützt von Karin Wallraff, die sich auch ehrenamtlich bei der Hospizgruppe engagiert,  haben sie zum Sternenkinder-Tag am 15. Oktober das Schaufenster des Präsenzraums der Hospizgruppe, Hauptstr. 38 in Meckenheim, rund um die Thematik besonders gestaltet, wie das Foto zeigt (Anlage). 

Die Angebote der ökumenischen Hospizgruppe sind immer entgeltfrei. Fragen zu den Hilfen beantworten die Koordinatorinnen über kontakt@hospiz-voreifel.de oder Mobil 0177-217 83 37. Direkter Kontakt zur ehrenamtlichen Trauerbegleiterin Katharina Müller für Fragen zum Angebot „Mein Sternenkind“ mobil 0171 – 311 87 91. 

Weitere Infos zur Hospizgruppe www.hospiz-voreifel.de