Montag, 24. Februar 2025

Beliebigkeit macht Schule

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Beliebigkeit macht Schule


Nach mehreren Jahren und vielen Ausschusssitzungen hatte die Politik in Swisttal im Herbst 2024 einen wegweisenden, einstimmigen Beschluss für die zukünftige Schullandschaft in der Gemeinde beschlossen. Nach vielen Jahren des Stillstands machte man sich sowohl pädagogisch als auch infrastrukturell mit dem Neubau eines Schulcampus in Heimerzheim auf den Weg ins 21. Jahrhundert. „Mut und Weitblick“ wurde der Politik und der Verwaltung in Ludendorf damals beschieden.

Diesen Weg hat die CDU und SPD nun im Schnellverfahren in der Ratssitzung am 18. Februar 2025 zu den Akten gelegt. Da, wo vorher die wirtschaftliche Prüfung aller Möglichkeiten im Vordergrund stand, wurde jetzt auf eine Reihe von Annahmen hin entschieden. Mit Blick auf die Kommunalwahlen im Herbst diesen Jahres stellt die Mehrheit der Ratsmitglieder die Weichen für eine kurzfristige Entlastung der Bürgerinnen und Bürger. Notwendige Investitionen werden damit auf die kommenden Generationen verschoben.

„Wir stehen für eine sachliche und inhaltliche Diskussion. Deshalb fordern wir auch jetzt erstmal eine ausführliche Bewertung der vorgeschlagenen Alternative. Dazu gehört neben der erneuten Prüfung der Wirtschaftlichkeit und dem saldierten Ressourcenverbrauch auch die Einbeziehung der pädagogischen Kompetenz in Swisttal, den Schulleitungen.  Die Belastung für den Haushalt war allen von Anfang an bewusst. Während der Konsolidierungsgesprächen zum Doppelhaushalt gab es genügend Vorschläge seitens der Verwaltung die Investitionen über einen längeren Zeitraum zu verteilen. Wir glauben, dass eine Mehrheit der Bevölkerung in Swisttal dazu bereit ist, in die gute Bildung unserer nächsten Generationen zu investieren, und damit nicht nur den Fortbestand unserer Demokratie zu manifestieren. Letztlich ist dies der letzte Rohstoff vor Ort, der uns in Zukunft noch bleiben wird.“ 

Stephan Faber, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Swisttal


„"Schau ich auf Swisttal in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht." Ein vierjähriger Prozess mit Expertenanalysen führte zu einem einstimmigen Beschluss, der nun ohne Wirtschaftlichkeitsprüfung und mit zehn Gegenstimmen gekippt wurde. Demokratie muss Entscheidungen erklären und verteidigen, statt sie beliebig zu revidieren. Unsere Kinder verdienen eine verlässliche Schulplanung, keine politischen Kehrtwenden. Gute Politik bedeutet Verantwortung, nicht Opportunismus im Schatten der Nacht. So folgt nach einem halben Jahrzehnt demokratischer Diskussion ein ganzes Jahrzehnt Kompromisse, Baustellenlärm und Containerlösungen!“

Michael Hellmich, Schulpolitischer Sprecher der Grünen in Swisttal