Grundschüler lernen spielend leicht zum Thema Energiegewinnung
Reges Treiben erfüllte die vier Physikräume und einen Klassenraum des Städtischen Gymnasiums Rheinbach am zdi-Tag, der in diesem Herbst das Thema „Technik: Bauen und Konstruieren“ aufgriff. Zu diesem Thema bauten zum einen kleine Nachwuchsphysiker und -chemiker schon recht selbstständig Geräte auf, um das Funktionieren einer Photovoltaikanlage zu erforschen, die Energiegewinnung aus Wasserstoff zum Antrieb eines Autos zu nutzen und die Funktion und Effizienz von Windrädern zu erproben. In einem Klassenraum der Unterstufe tüftelten kleine Bauingenieure daran, ein stabiles zweistöckiges Gerüst zu bauen, um anschließend mit Erfolg eine Murmelbahn zu konstruieren.
Im Physikraum der Fachlehrer Dr. Daisy Breitbach und Sebastian Cholewa leiteten zahlreiche 10-Klässler mit Hilfe von Experimentierkästen, die von Westenergie zur Verfügung gestellt worden waren, Viertklässler der Grundschule St. Martin dazu an, ein Gerät, das eine Brennstoffzelle selbst aufladen kann, zusammenzusetzen. „Das war schwer“, urteilt Leo, „aber jetzt geht es.“ Und schon sitzt er auf dem Boden und versucht, den Motor eines kleinen Autos mit der Brennstoffzelle in Betrieb zu nehmen. Und siehe da, es gelingt. Die vier Jungen strahlen. „Die Kinder haben hier die Energiegewinnung aus Wasserstoff wie in einem Kraftwerk kennen gelernt“, erläutert David, „die Brennstoffzelle wird mit dem gewonnenen Strom aufgeladen.“
Nicht minder interessant geht es im nächsten Physikraum zu. Hier wird mit kleinen Photovoltaikanlagen gearbeitet. Lenard, ein Zehntklässler, zeigt den gebannt zuhörenden Jungen wie sie eine Lichtquelle, die auf die Platten scheint, unterschiedlich bewegen können und welchen Einfluss der Strahlungswinkel auf die Stromerzeugung und damit auf die Leistung eines Motors hat. Gleich probieren es die Kinder aus und staunen, wie der Motor sich mal langsamer und mal schneller dreht. Karl bemerkt: „Wir haben auch eine Platte auf dem Dach“, woraufhin sein Freund Oskar entgegnet, „mein Vater kauft bald eine Anlage und dann weiß ich, wie das funktioniert.“
Das Bauen von Windrädern ist im nächsten Fachraum das beherrschende Thema. „Wir können jetzt sogar Morsezeichen machen“, betont Matthias und demonstriert dies gleich lautstark. Gleichzeitig lernen die kleinen Tüftler unter der Leitung des Fachlehrers Christian Schmidt, dass die Rotorblätter der Windräder nicht beliebig in Stellung gebracht werden dürfen. „Wir haben so lange rumprobiert, bis ganz viel Energie kam“, strahlt Annalena.
Geschnitten und geklebt, geknickt und gebogen wird kräftiges Papier im Klassenraum von Fachlehrerin Anke Holler, der sich in eine Bastelwerkstatt verwandelt zu haben scheint. Hier werden Murmelbahnen konstruiert“, lächelt Holler. „Das sieht so einfach aus, doch die Viertklässler setzen sich z.B. damit auseinander, wie ein zweistöckiges Gerüst stabilisiert werden muss, damit es nicht einstürzt. Gleichzeitig trainieren sie das ihr 3-D-Vorstellungsvermögen, indem sie für die Murmelbahn Trichter, Bahnen und Loopings entwickeln und überlegen, wie sie die einzelnen Teile zusammenfügen und kleben müssen.
Um bei Schulkindern schon früh das Interesse an den Naturwissenschaften zu wecken, wird seit 12 Jahren in jedem Schuljahr ein zdi-Projekttag angeboten. „Zukunft durch Innovation“ ist eine Initiative des Landes Nordrhein-Westfalen.