Dienstag, 24. Oktober 2023

Die Gewalt in Palästina wird kein Ende nehmen

Die Gewalt in Palästina wird kein Ende nehmen

Update 27. Oktober: Richtig wäre gewesen

Die Kolumne „Die Gewalt in Palästina wird kein Ende nehmen“ habe ich zum falschen Zeitpunkt geschrieben und veröffentlicht.

In einer Zeit, in der Anteilnahme im Vordergrund hätte stehen sollen.

Anteilnahme am Leid der israelischen Menschen und Menschen, die sich zufällig an den Orten aufhielten, die von den Mitgliedern der HAMAS überfallen und unbeschreiblich brutaler Weise ermordet wurden.

Menschen in jedem Alter, sogar Säuglinge, wurden getötet, Frauen vergewaltigt und mehr als 200 Menschen in die Tunnel nach Gaza verschleppt.

Richtig wäre gewesen zu sagen, dass die Taten von HAMAS nur vergleichbar sind mit den Morden, die im deutschen Namen insbesondere an jüdischen Menschen im Zweiten Weltkrieg erfolgten.

Richtig wäre gewesen, die Taten der HAMAS im Grenzbereich Israels zu Gaza zu vergleichen, etwa mit den Taten der deutschen Mordkommandos in Babyn Jar.

Richtig wäre gewesen zu sagen, dass kein Unrecht, das in Pälästina, geschieht eine derart brutale Tat wie sie die HAMAS begangen hat, rechtfertigen kann.

Peter Schürkes

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Israel mag die HAMAS mit Gewalt besiegen. Solange Israel den Hass des größten Teiles der arabischen Bevölkerung nicht besiegt, wird der „Gewaltsieg“ eine Episode bleiben.

Nur Israel kann den Hass (theoretisch) besiegen, faktisch ist das unmöglich. Israelis müssten bei sich Hass und Verachtung gegenüber den arabischen Menschen besiegen. Sie müssten den Palästinensern die Gebiete zurückgeben, die die Siedler gegen UN Beschlüsse mit Gewalt an sich gerissen haben und sie müssten zwei Staaten zulassen.

Es ist illusorisch zu glauben, 700.000 Siedler verließen freiwillig ihre geradezu luxuriösen Gebiete - gemessen an der palästinensischen Umgebung. Weil auch keine Mehrheit der Israelis eine Regierung wählte, die das erzwänge und zwei Staaten anstrebte, wird Hass und Gegenhass weiter Palästina heimsuchen und neue Gewalt hervorbringen.

Die „Vernichtung“ zukünftiger „HAMASen“ werden stets kurzzeitige Siege bleiben. Bei jedem neuen Gewaltausbruch werden viele israelische und noch mehr palästinensische Opfer zu beklagen sein.

Verachtung-Hass-Terror-Vernichtung wird kein Ende nehmen.

Der ideologische Ziehvater der Siedlerbewegung der Rabbiner Zwi Jehuda Kook:
„Dieses ganze Land ist unser, absolut. Es ist nicht auf andere zu übertragen, selbst nicht in Teilen. Damit ist ein für allemal klar, dass es keine „arabischen Gebiete“ gibt, sondern einzig und allein die Erde des Landes Israel, das ewige Erbe unserer Vorväter. Dies ist eine Vorgabe göttlicher Politik, die keine niedere Politik durchkreuzen kann.“

Da half auch Premier Yitzhak Rabin nicht:
„Ihr seid nicht Teil der israelischen Gemeinschaft, des demokratischen, nationalen Lagers. Sehr, sehr viele im Volk verabscheuen euch. Ihr habt nicht Teil am zionistischen Werk. Ihr seid ein Fremdkörper, seid Unkraut.“

Die allermeisten Regierungen Israels (insbesondere die derzeitige), hatten als Vordenker Zwi Jehuda Kook, nicht Yitzhak Rabin.

Zwi Jehuda Kook starb eines natürlichen Todes.
Yitzhak Rabin starb durch Schüsse eines religiös-fanatischen-rechtsextremen Israeli.

Die Zitate stammen aus:
https://www.deutschlandfunk.de/die-ideen-der-siedler-als-irrweg-der-juedischen-geschichte-100.html

Peter Schürkes