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Schüler entzünden im Beinhaus die Flamme für die unbekannten Gefallenen |
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Gruppenbild vor der Friedensglocke von Verdun |
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Eine Schülerin versetzt sich in einen gefallenen Soldaten |
Schüler wünschen sich Frieden
Mitte Mai war es wieder soweit. 41 Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums und der Gesamtschule Rheinbach reisten nach Verdun, der Weltstadt des Friedens. Begleitet wurden sie von den Lehrkräften Stephanie Ewald und Sebastian Gisbertz, sowie den Vorstandsmitgliedern der Partnerschaft des Friedens, Stefan Raetz und Thomas Spitz. Zwei Tage Friedensarbeit der anderen Art. Im Beinhaus von Douaumont mit den Gebeinen von 130.000 Kriegstoten des 1. Weltkrieges, wo auch die Stadt Rheinbach der Kriegstoten gedenkt, wurde die Delegation vom Direktor des Beinhauses, Olivier Gerard, begrüßt. Es durften zwei Schüler die Flamme für die gefallenen unbekannten Soldaten entzünden. Anschließend wurde die deutsche Nationalhymne gesungen. Die ersten sehr emotionalen Momente für alle Teilnehmer. Auf dem Nationalfriedhof mit den 16.000 weißen Kreuzen versetzten sich die Schüler fiktiv in einen Gefallenen. Wer war er? Mit welchen Gefühlen ist er in den Krieg gezogen? Was waren seine letzten Gedanken? Was würde er uns heute sagen, wenn er es noch könnte? Die Schüler legten anschließen jeder eine weiße Rose nieder. Die Schüler erkannten, dass Krieg nie eine Lösung ist, sondern nur Leid und Unglück bringt. Daher sei es wichtig auch in der jungen Generation für Frieden, Völkerverständigung und ein geeintes Europa einzutreten. Nach dem Besuch der von Rheinbacher Schülern gepflanzten und jetzt blühenden Obstbäumen auf dem Schlachtfeld von Douaumont, ging es zu Fuß durch alte Schützengräben zum Fort Douaumont. Der Weg war matschig und beschwerlich – so wie 1916. Im Fort legte die Delegation am deutschen Soldatenfriedhof ein Gesteck neben der Statue von Pater Ludwig „Der Abschied“ nieder. Auch dieser Ort berührte die Jugendlichen. Die Dunkelheit, die Nässe, die Kälte. Wie war das angstvolle Leben hier vor über 100 Jahren? In dem kleinen Fort, der L’Ouvrage de la Falouse, konnten die Schüler beim Rundgang das damalige Leben bzw. Überleben noch eindrucksvoller erleben. In Verdun besuchte die Gruppe das Gymnasium St. Anne. Die Schüler dort haben Ganztagsunterricht von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Sie haben die Friedensbäume in Rheinbach gepflanzt. Nach dem Besuch des im 1. Weltkrieg völlig zerstörten Dorfes Forges-sur-Meuse, besuchte die Delegation noch den deutsche Kriegsgräberstätte Consenvoye. Hier gaben sich 1984 Helmut Kohl und Francois Mitterrand vor den 11.148 Kriegstoten zur Versöhnung die Hand. Auf der Rückfahrt nach Rheinbach gingen die Gespräche meistens über das Erlebte in Verdun und Douaumont-Vaux. Die Schüler zogen Parallelen zum Krieg in der Ukraine und stellten fest, dass aus der Geschichte leider nicht viel gelernt wurde. Stefan Raetz: „Die Schüler kehren als Friedensbotschafter zurück. Dafür lohnt sich immer wieder jede Fahrt nach Verdun.“