Freitag, 24. Februar 2023

Projekt Rheinbacher Stadtwald mit Signalwirkung


Projekt Rheinbacher Stadtwald mit Signalwirkung


In Zeiten des offensichtlichen Klimawandels und der zunehmenden Veränderung von Vegetation und Artenrückgang wird es immer wichtiger Gebiete zu schaffen, wo die Natur sich selbst überlassen ist und ihre Selbstheilungskräfte zeigen kann Deshalb forderten CDU und Grüne als Ziel möglichst 20 % des Stadtwaldes aus der Bewirtschaftung herauszunehmen.

In Zusammenarbeit mit dem Stadtförster, Sebastian Tölle, ist es nun gelungen ein Konzept zu erarbeiten, das einen ersten Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel darstellt. Besonders schützenswerte Bäume, sogenannte Habitatbäume, sollen von der BiologischenStation des Rhein-Sieg-Kreises kartiert werden. In einer Zone von 150 qm um diese Habitatbäume wird dann keine Bewirtschaftung mehr stattfinden und die Bäume werden auf Dauer geschützt. Das Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sieht vor, dauerhaft fünf Habitatbäume pro Hektar zu markieren. Im Rheinbacher Wald wären dann 4100 Bäume unter Schutz gestellt. Weiterhin werden größere zusammenhängende Flächen von insgesamt ca. 40 Hektar im Stadtwald ausgewiesen, die zukünftig sich selbst überlassen bleiben.

Mit dieser gefundenen Lösung wird weder die Begehbarkeit des Waldes noch die Nutzung des Waldes als Erholungswald durch die Rheinbacher Bevölkerung eingeschränkt.  Ganz im Gegenteil: In festgelegten umschriebene Bereichen innerhalb des Waldes kann sich die Natur erholen, Artenvielfalt entstehen und ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden, so dass sich der Erholungswert weiter erhöhen wird. „Dieses Konzept ist nicht nur vorbildhaft für unsere ganze Region, sondern zeugt von Weitsicht und Bewusstsein für unsere Umwelt. Was wir hier geschafft haben hat eine wichtige Signalwirkung und ist sogar bundesweit nahezu einzigartig.“, berichtet Joachim Schneider, Fraktionsvorsitzender der CDU Ratsfraktion. Die zunehmenden Veränderungen in unserer Natur und deren klimatischen Auswirkungen sind allgegenwärtig zu spüren, und es bedarf eines grundlegenden Umdenkens. „Wir können doch nicht, als eine von einer Umweltkatastrophe massiv betroffene Gemeinde die Augen vor der Wahrheit verschließen und die Hände in den Schoß legen. Markige und populistische Sprüche helfen in dieser Situation auch nicht weiter, sondern verhindern einen konstruktiven Dialog. Vielmehr geht es um den Willen etwas zu verbessern.“, so der Pressesprecher der CDU Rheinbach, Dr. Timo Wilhelm-Buchstab.

„Wir sind froh, dass nun ein erster Schritt gemacht wird, um auf einem signifikanten Anteil der Fläche des Rheinbacher Stadtwaldes dem Naturschutz mehr Raum zu geben. Durch die Einbeziehung der biologischen Station ist sichergestellt, dass dies mit hoher Expertise und dauerhaft dokumentiert geschehen wird. Nach diesem ersten Schritt müssen dann weitere folgen, sagt Ratsmitglied Axel Nagel für die Grünen.

Die Fraktionen von CDU und Bündnis 90 Die Grünen hatten im mehrfachem intensiven Austausch mit Fachleuten, Gutachtern, durch das Einholen von forstwirtschaftlicher Expertise und die gute und beharrliche Zusammenarbeit mit dem Stadtförster, Herrn Tölle, sämtliche Vor- und Nachteile einer Veränderung der Bewirtschaftung des Rheinbacher Stadtwaldes abgewogen. Die dadurch eingeholte hohe Sach- und Fachkompetenz haben zu diesem fortschrittlichen Konzept geführt. Beide Fraktionen sind sich auch sicher, dass diesem Beispiel andere Gemeinden folgen werden und damit ein aktiver Beitrag zum Klima- und Umweltschutz geleistet werden kann.