Sonntag, 1. Januar 2023

FDP für Junge – ist leider kein Witz

FDP für Junge – ist leider kein Witz


Es gibt einen Satz im Wahlprogramm der FDP der zeigt, wie weltfremd ihre Mitglieder und Wähler sind. Der lautet: „Wir Freie Demokraten wollen deutsche Unternehmen vor Wettbewerbsverzerrungen durch klimapolitische Maßnahmen schützen.“

Etwas davor findet man: „Wir bekennen uns ausdrücklich zu dem Ziel aus dem Pariser
Abkommen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.“

Man muss ja schon einer völlig absurden Ideologie verfallen sein zu glauben, die von der FDP zu schützenden Unternehmen könnten ohne gesellschaftlichen, politischen Druck, ohne Verbote dazu gebracht werden das Ziel 1,5 Grad auch nur angehen zu wollen.

Ein Blick zurück in die Geschichte des Klimawandels macht es deutlich. Es waren und sind die nach Gewinn gierenden Unternehmensführer und ihre Helfershelfer in den Gewerkschaften, die über Jahre die einfallsreichsten, erfolgreichsten Klimaleugner stellten. Sie haben aber nicht nur den Klimawandel geleugnet. Sie haben ihn aktiv befeuert. Die Energieversorger wie EnBW,  E.ON,  RWE,  und  STEAG, indem sie rücksichtslos das Kapital der Erde aus dem Boden gerissen und deren Abfall auf dem direkten Weg in die für sie wilde, billige, gar kostenlosen  Müllkippe – der Atmosphäre verbracht haben. Damit haben sie  dafür gesorgt, dass der Klimawandel inzwischen als Katastrophe auch bei uns angekommen ist – die Ahr, die Erft, die Rur mit und ohne „h“ nicht zu vergessen Swist, Orbach und Gräbbach direkt bei uns.

Die „sauberen“ Unternehmen – man kann nur lachen – wer hat solche Unsinnsungetüme auf die Straße gejagt wie die „Stadtgeländewagen“ und gleichzeitig die Menschen beschissen und dem Klima den Kick gegeben haben indem sie dreckige Diesel zu umweltfreundlichen Autos erklärten, die nur auf dem Prüfstand sauber waren.

Auf welchem Trip mögen wohl die Jungen sein, die der FDP massenhaft ihre Stimme gegeben haben. Sie haben genau so wenig über ihre Zukunft nachgedacht wie die, die den Klimaschlamassel angerichtet haben. Mit einem Unterschied: Die Alten werden von der Klimakatastrophe wenig bis gar nicht betroffen sein, wenn man mal von den erwähnten Fluten oder gewesenen und wieder kommenden Dürren absieht.

Immer noch nicht verstanden? Die Atmosphäre als wilde Müllkippe zu nutzen ist nichts anderes, als das, was die Mafia in Italien und wo sonst noch macht: Wilde Müllkippen für Gift. Mit dem Unterschied, das die Mafia Müllkippen ein regionales, die der Unternehmen ein globales Problem ist. Das ist aber nicht die einzige Gemeinsamkeit zwischen Unternehmenslenkern und Mafiabossen. Die einen zwingen Frauen zur Prostitution, die anderen machen ihre Gewinne mit Arbeiterinnen unter sklavenähnlichen Zuständen. Die einen Leben von Schutzgelderpressung die anderen vom Raubbau der Erde. Die einen kaufen mit Schmutzgeld Immobilen, die anderen legen ihr Geld dort an wo keine Steuern gezahlt werden oder betrügen die Gesellschaft gleich mehrmals indem sie nicht gezahlte Steuern mehrfach zurückfordern ohne auch nur die geringsten Skrupel. Die einen leben vom Heroin, die anderen spritzen sich ihre Euros.

Also FDP komme endlich an im 21. Jahrhundert. Die Zeit seit 1990 hast du schon verschlafen.
Junge ihr solltet euch überlegen ob ihr denen mit eurer Stimme helft, die die Klimarutsche weiter in Richtung Katastrophenabgrund kippen. Ok, es ist eure Zukunft!

Noch ein Satz zu dem wie unsere Gesellschaft tickt. Die Dieselmaffia wird nicht etwa angeklagt, weil sie die Atmosphäre vergiftet und damit den Tod tausender Menschen bewusst mit einplant hat, sondern weil sie gegen Aktienrechte verstoßen hat. Letztes ist richtig, ersteres nicht und ein Skandal.

Unternehmen sind wachstumsgeil. Da sollte besonders den Jungen klar sein, dass die Menschheit 1,7 Erden für Ihren derzeitigen Verbrauch verwendet. Durch unternehmerisches Wachstum wird der Wert weiter steigen. Erinnert sei: Lebte die Welt wie die Deutschen wären am 31.12.2022 drei Erden verbraucht.

Peter Schürkes