Dienstag, 20. Dezember 2022

Digitale Bescherung für das Städtische Gymnasium Rheinbach

Digitale Bescherung am SGR

hinten v. li. Stefan Schwarzer, Dr R. Knauber, Wolfgang Rösner, vorne drei Schüler des SGR_Presse


Digitale Bescherung für das Städtische Gymnasium Rheinbach


Über 225.000 EUR fließen in die weitere digitale Ausstattung des Traditions-Gymnasiums


Die Flut der Pakete im Sekretariat des Städtischen Gymnasiums reißt zur Vorweihnachtszeit nicht ab, obwohl weder Nikolaus noch Christkind damit zu tun haben. „Über 30 VR-Brillen, Drohnen, Go-Pro-Kameras, 3D-Drucker, und für wen sind nochmal die 12 digitalen Spiegelreflexkameras?“. Die Sekretärinnen Frau Eul und Frau Borchert haben alle Hände voll zu tun, die eintreffenden Gegenstände zuzuordnen. Große Geräte wie das neue digitale Röntgengerät oder die insgesamt 46 neuen 86-Zoll-Fernseher werden aber direkt über die Stadt Rheinbach besorgt und installiert.

„Bei diesem Großprojekt zeigt sich, dass die Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt über die kurzen Wege in unserer kleinen Stadt ganz hervorragend funktioniert“, hebt Schulleiter Stefan Schwarzer hervor. „Die Mittel aus dem Digitalpakt waren nicht leicht zu beantragen und zu bekommen, aber jetzt ermöglichen Sie uns eine Ausstattung, die weit über den Standard hinausgeht, weil die eigentliche Grundausstattung schon längst vorhanden war“, fügt er stolz hinzu.

Am Städtischen Gymnasium kümmert sich bereits seit 2017 ein ganzes Team um die Digitalisierungsstrategie der Schule. „Angefangen hat alles mit der Erprobung drei verschiedener digitalisierter Klassenräume und der Idee, dass Schüler:innen ihre eigenen Mobilgeräte nutzen“, erinnert sich Moritz Schäfer, der als Lehrer von Anfang an dabei war. Inzwischen ist der Französisch- und Sportlehrer schulischer Administrator von über 500 Ipads, an deren Nutzung die Schüler:innen Stück für Stück herangeführt werden. Schüler:innen der Oberstufe erhalten ein von der Stadt finanziertes Endgerät, das sie auch nach Hause mitnehmen dürfen, Schüler:innen der Mittelstufe verfügen über Ipads, die in den Klassenräumen bereitliegen und Schüler:innen der jüngsten Jahrgänge nutzen Ipad-Koffer, die bei Bedarf in den Unterricht mitgenommen werden.

David Schmitz, der das Medienkonzept der Schule verantwortet, erläutert: „Bei den Jüngsten sehen wir unbedingt auch den Bedarf, weitere methodische Kompetenzen unabhängig von digitalen Elementen zu schulen. Daher führen wir den Umgang mit den Ipads Stück für Stück ein.“

Bevor der Geldregen des Bundes der Schule nun zur digitalen Bescherung verhilft, hat man sich dort vorbereitet. Schon seit 2017 werden immer wieder digitale Tools in Mikro-Fortbildungen für das Kollegium vorgestellt. Im Oktober fand bereits das zweite Barcamp der Schule zum Thema statt. Dort zeigte sich auch erneut, dass sich das gesamte Kollegium seiner hohen Verantwortung bewusst ist: „Bei uns stehen nicht die Geräte, sondern die Menschen im Vordergrund“, betont deswegen Informatiklehrer und stellvertretender Schulleiter Marcelo Jansen und fügt hinzu: „Wir legen Wert darauf, die finanziellen Möglichkeiten auszuschöpfen und an einer sinnvollen Integration in den Unterricht zu arbeiten. Keine einzige Stunde wird allein durch  den Einsatz von digitalen Geräten zu besserem Unterricht“.

Wie sich der Unterrichtsalltag am SG Rheinbach aber längst verändert hat, zeigt Michael Nolden, der neben seinem Unterricht Office 365 als Lernplattform der Schule administriert. In seinem Erdkundeunterricht reisen die Schüler mit VR-Brillen bereits an Orte, die sie sonst nicht erreichen könnten. Die Lernplattform ermöglicht aber auch eine veränderte Feedback-Kultur an der Schule. So gestaltet das Städtische Gymnasium immer wieder kurze digitale Abfragen, um möglichst viele Meinungen aus der Schulgemeinschaft in Entscheidungen einfließen zu lassen. Die enge Verzahnung der ganzen Schulgemeinschaft im digitalen Raum bildet auch die Grundstruktur für einen reibungslosen und vernetzten Schulalltag und hat daher auch das Miteinander in der Schule positiv beeinflusst.
Schulleiter und Musiklehrer Stefan Schwarzer freut sich deswegen uneingeschränkt über die Mittel aus dem Digitalpakt und zeigt sich motiviert: „Alleine für den Fachbereich Musik erhalten wir nun  fünf vollwertige Mini-Tonstudios“, und lacht, „der nächste Weihnachtshit wird am SGR produziert.“