Mittwoch, 23. November 2022

Mit Inbetriebnahme der S13 droht eine Angebotsverschlechterung auf der Siegstrecke

Mit Inbetriebnahme der S13 droht eine Angebotsverschlechterung auf der Siegstrecke


Auf Nachfrage der SPD-Kreistagsfraktion Rhein-Sieg hat die Deutsche Bahn nun mitgeteilt, dass ein Einfädeln der S13 alle 20 Minuten in Troisdorf mit dem aktuellen Betriebsprogramm nicht vereinbar ist. „Um die S13 durchzufinden müsste also die Rückkehr zum ursprünglichen Betriebskonzept stattfinden. So würde nach Inbetriebnahme der S13 wieder nur eine Linie im 20 Minuten-Takt auf der Siegstrecke fahren“, schreibt die Bahn wörtlich.

„Wir lehnen eine Rückkehr zum 20-Minuten-Takt und damit eine Verschlechterung des Angebotes auf der Siegstrecke entschieden ab“, erklärt der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Rhein-Sieg, Denis Waldästl. „Das man die S13 baut und nicht gleichzeitig für ausreichend Kapazitäten an Knotenpunkten sorgt ist ein fahrlässiger Planungsfehler der Bahn“, führt Waldästl fort. „Wir fordern von der Bahn mindestens den Status quo des S-Bahn-Angebotes sowie im Regionalverkehr auf der Siegstrecke bei der Inbetriebnahme der S13 sicherzustellen“, erklärt der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion, Dietmar Tendler. „Die Auslastung der S-Bahnen auf der Siegstrecke ist sehr gut und der 10-Minuten Takt für die obere Sieg als wichtiger Standortfaktor unabdingbar“, so Tendler weiter.

Die SPD-Kreistagsfraktion ist zudem irritiert darüber, dass die gesamte S-13 Planung nur den Bereich zwischen Bonn-Oberkassel und Troisdorf in den Blick nimmt – nicht jedoch die Weiterfahrt von Troisdorf nach Köln. Dass die Bahn erst 2021 den Auftrag des Bundesverkehrsministeriums zur Vorplanung für das Überwerfungsbauwerk nördlich von Troisdorf erhalten hat, zeigt aus Sicht der SPD-Kreistagsfraktion wieder einmal, dass Versagen des CSU – geführten Verkehrsministeriums in den letzten Jahren. „Man sieht hier sehr deutlich, dass „Bayern first“, dass Motto der CSU-Verkehrsminister Dobrindt und Scheuer war und dieses Projekt nicht den notwendigen Stellenwert im Ministerium hatte“, sagt Waldästl. „Für uns ist klar, dass die S13 von Bonn-Oberkassel bis Köln durchgängig und ohne Umstiege verkehren muss“, erklärt Waldästl.

„Der Nahverkehr Rheinland ist jetzt gefordert gemeinsam mit der Deutschen Bahn nach Lösungen zu suchen, die eine Durchbindung der S13 sowie den Angebotserhalt auf der Siegstrecke ermöglicht“, so Tendler. „Nach der Angebotsverschlechterung am ICE-Bahnhof Bonn/Siegburg droht hier erneut eine negative Entwicklung für die Region. Wir haben das Thema daher auch bereits mit unserem Bundestagsabgeordneten Sebastian Hartmann besprochen, der seine Unterstützung zugesagt hat“, sagt Waldästl. „Wir werden das Thema auch auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Planungs- und Verkehrsausschusses des Rhein-Sieg-Kreises setzen“, erklärt Waldästl abschließend.