Sonntag, 26. Juni 2022

„Vorahnungen“ und gründliche Recherche

Günter Detro präsentierte sein neues Buch VORAHNUNGEN passend zum Show-Down am Ende des Buches auf dem Mini-Golf-Platz

„Vorahnungen“ und gründliche Recherche

Das neue Buch von Günter Detro ist da: „Vorahnungen“. Beim Fototermin auf dem Mini-Golf-Platz im Freizeitpark erzählt der Rheinbacher Autor von seiner Arbeit an seinem Ich-passe-in-keine-Schublade-Roman. Premierenlesung ist am 9. Juli um 15:30 Uhr im inklusiven Café „Come in“ im Rheinbacher Bahnhof.

Wie visualisiert man eine literarische Neuerscheinung, die am Ende einen Showdown auf einem Golfplatz in Florida mit dem umstrittenen Ex-Präsidenten als Hauptfigur bereithält? Man begibt sich mit dem Fotografen auf den malerischen Mini-Golf-Platz im Rheinbacher Freizeitpark, in dem Wissen, dass es hier viel schöner ist als beispielsweise im Mar-a-Lago-Club. Und schnell sind die Bilder im Kasten.

Der Oberdreeser bestellt ein Wasser und legt los: „Am Anfang stand die Idee: Was fängt man an mit Träumen von kommenden Tragödien, die wenige Tage später tatsächlich passieren? Versucht man sie zu verhindern? Aber wie, wenn man nicht für verrückt gehalten werden will? Wem vertraut man sich an?“

Detros Hauptfigur, Emil, hat genau solche Vorahnungen. Es beginnt mit einer Feuersbrunst und hört mit Automatensprengungen und Flugzeugabstürzen nicht auf. Emil fühlt sich verpflichtet, seine Gabe zu nutzen, um Schlimmeres zu verhindern und weckt schon bald die Fantasie verschiedener Geheimdienste. Diese Passagen erinnern an die Schelmenromane von Jonas Jonasson („Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“): Satirische Überspitzung, wenn die Spione, Schlapphüte, „wie Klein-Fritzchen sie sich vorstellt“ (O-Ton Detro), sich nach und nach in Emils Wohnung einfinden, und zugleich aber auch gut recherchierte tatsächliche Begebenheiten, die in die Handlung eingebaut sind, wie die spektakuläre Flucht des Automanagers Carlos Ghosn aus Japan in einem Instrumentenkasten.

„Emil ist ein Held wider Willen, der unversehens innerhalb eines moralischen Konflikts agieren muss: Darf er seine Fähigkeiten dazu nutzen, eine Art Tyrannenmord zu begehen oder diesen zumindest zu unterstützen?“, erläutert Detro. „Ich war bei diesen Gedankenspielen über mich selbst erschrocken und habe Emil letztlich so handeln lassen, wie ich es persönlich für richtig halte, zumal Emil durchaus einige meiner Wesenszüge besitzt.“ Dass dabei der ehemalige amerikanische Präsident ins Visier rückt, sei an dieser Stelle schon verraten. „Die Frage nach dem Schierlingsbecher ist brandaktuell, wenn man sieht, wie derzeit zum Beispiel über Putin diskutiert wird und wie viel Unheil die Mächtigen der Welt immer wieder anrichten.“

Speziell war auch, dass Detro die Arbeit an dem Text kurz vor Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 begann und eigene Erlebnisse aus dieser Zeit nicht nur inhaltlich kontinuierlich einfließen ließ, „die Pandemie hat auch meine Arbeit beeinflusst, weil ich mich durch den Stillstand voll auf den Text konzentrieren konnte. Auch deswegen ist aus der Erzählung ein ausgewachsener Roman geworden.“
Ist dieses Buch ein echter Detro? „Natürlich erkennt man die erzählerische Sorgfalt, den feinen Humor, die genaue Beobachtung und der behutsame Spannungsaufbau wieder, aber dieses Buch ist in seiner Machart einzigartig. Ich pendelte in der Identifikation mit dem sympathischen Helden genüsslich zwischen Schmunzeln und Schrecken“, findet Gerd Engel von ‚Rheinbach liest‘ und lobt weiter: „Mit dem Buch hält man ein Produkt aus unserer Region in Händen: Der Verfasser, Günter Detro, lebt in Rheinbach, der Herausgeber Hans Weingartz führt den Kid-Verlag in Bonn und der Künstler, der das wunderschöne Titelbild gemalt hat, ist der Wachtberger Norbert Bogusch.“

Günter Detro hat das Krimi-Genre natürlich nicht verlassen. Derzeit feilt er an seinem dritten SoKo-Krimi. Nicht zu vergessen sind seine wöchentlichen Rätsel. „Dafür benötige ich im Schnitt auch etwa einen Schreibtag“, meint Detro. Die Rätsel werden per Email in ganz Deutschland verschickt (Infos unter www.günterdetro.de).

Die Premierenlesung mit dem Autor, Schauspieler Michael Baute als Vorleser und Christel Engeland als Moderatorin, wird von der Buchhandlung Kayser in Kooperation mit ‚Rheinbach liest e.V.‘ organisiert. Karten für die Lesung am 9. Juli im inklusiven Café „Come in“ im Rheinbacher Bahnhof gibt es zum Preis von 10 Euro in der Buchhandlung Kayser.

Günter Detro: Vorahnungen, Kid-Verlag, Hardcover, 22,00 €, ISBN 978-3949979-00-2