Freitag, 24. Juni 2022

Hochschule Bonn-Rhein-Sieg verleiht Diplome an Absolventinnen und Absolventen der Kinderuni

Glücklich über ihr Diplom: Junge Nachwuchswissenschaftlerinen und -wissenschaftler, die die Kinderuni der H-BRS absolviert haben. Foto: Juri Küstenmacher


Hochschule Bonn-Rhein-Sieg verleiht Diplome an Absolventinnen und Absolventen der Kinderuni

Ganz im Zeichen einer nachhaltigen Zukunft stand die achte Auflage der Kinderuni an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS). In vier Veranstaltungen gingen Kinder von acht bis zwölf Jahren aktuellen Forschungsfragen in den Bereichen Umwelt und Klimaschutz nach. Bei der Abschlussfeier am Donnerstag, 23. Juni, im großen Hörsaal in Sankt Augustin haben die jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ihre Diplome erhalten.

Kies fühlt sich kalt, hart und eckig an, hat Ben aufgeschrieben, nachdem er seine Hand in einen Sack mit den kleinen Rundsteinen gesteckt hatte. Für Ton hat er notiert: „Weich, kalt, rötlich“. Am Ende dieses Nachmittags im April im Campusgarten der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hatte der neunjährige Schüler, wie weitere 19 Kinder, in einem großen Einweckglas ein Bodenprofil aus mehreren Schichten nachgebaut. Alle Kinder nahmen von dieser Vorlesung neben vielen Erkenntnissen über den Aufbau des Bodens und seine Bedeutung für den Umweltschutz auch eigenhändig ausgesäte Erbsenpflanzen mit, die im doppelten Sinn Früchte getragen haben, wie sich bei der Diplomfeier zeigte.

„Ich danke Ihnen sehr herzlich, dass Sie Ihren Kindern dies ermöglicht haben“, wandte sich Hochschulpräsident Hartmut Ihne in seiner Begrüßung an die Eltern, die mit ihren Kindern zu der Verleihung der Kinderuni-Diplome im Audimax der Hochschule gekommen waren. „Mit dieser Veranstaltung versuchen wir, eine Verbindung herzustellen zwischen jungen Schülerinnen und Schülern und den Studierenden. Die Kinder mit dem Wissen und den Kompetenzen, die wir ihnen heute mitgeben, sind unsere Zukunft.“

Die Hochschule hatte die Kinderuni, die sie 2022 erstmals alleine ausrichtete, unter das Oberthema „Die Weltwerkstatt – Wie wollen wir morgen leben?“ gestellt. Bei vier Vorlesungen zwischen März und Juni, jeweils an einem Donnerstag von 17 bis 18.30 Uhr, haben Dozierende der Hochschule und aus dem Forschungszentrum Jülich die Kinder auf eine spannende Reise durch die Welt der Wissenschaft mitgenommen und sie bei Exkursionen und Experimenten selbst zu jungen Forschenden werden lassen. Gut 20 Schülerinnen und Schüler aus der Region haben jeweils an den Veranstaltungen teilgenommen, die Nachfrage war um einiges größer. Die Kinderuni 2022 wurde unter anderem gefördert von dem Projekt Campus to World, einem Transferprojekt der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“.

Beim ersten Termin im März erfuhren die Kinder von Dr. Regina Eich-Brod vom Forschungszentrum Jülich, wie Energie aus Wind, Wasser und Sonne gewonnen werden kann.

Bei dem April-Termin im Campusgarten wurden sie von Professor Martin Hamer und Isabelle Hirsch vom Internationalen Zentrum für Nachhaltige Entwicklung (IZNE) auf Entdeckungstour geschickt. „Was braucht die Erde eigentlich, damit etwas drauf wächst?“, lautete die Frage dieser interaktiven Vorlesung.

Im Mai hatten die beiden Studentinnen Isabelle Gentgen und Johanna Kenkenberg spannende Experimente vorbereitet, um der Frage auf den Grund zu gehen, warum das Meer immer saurer wird. Und gemeinsam mit Professor Johannes Steinhaus haben die jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler bei der vierten Vorlesung erforscht, woraus Kunststoff besteht und warum er nicht in die Umwelt gelangen sollte.

Ihre Diplome haben die Kinder bei der Abschlussfeier im großen Hörsaal der Hochschule aus den Händen von Hochschulpräsident Hartmut Ihne erhalten. Voraussetzung für den Erhalt eines Diploms war, mindestens zwei Vorlesungen besucht zu haben. Danach gab es für jedes Kind ein Foto mit dem Absolventenhut, wie ihn auch die Absolventinnen und Absolventen der H-BRS bei ihrer Abschlussfeier tragen.

Die Erbsenpflanzen, die alle Kinder im April mit nach Hause genommen haben, sind offensichtlich prächtig herangewachsen. „Wir haben Erbsen geerntet und sie roh gegessen“, berichtete ein Elternpaar auf die Frage von Hochschulpräsident Hartmut Ihne nach den Wirkungen der Kinderuni auf das Familienleben.