Dr. Charlotte Echterhoff |
Die Menschen kommen nicht mehr zur Arbeit
SPD-Politikerinnen protestieren gegen Vollsperrung der Reuterstraße
„Eine zweieinhalbjährige Vollsperrung der Reuterstraße ist eine Katastrophe für die Pendlerinnen und Pendler im Linksrheinischen. Die Leute kommen nicht mehr zu ihren Arbeitsplätzen“, protestieren Anna Peters und Dr. Charlotte Echterhoff von der SPD Rhein-Sieg gegen die Pläne der Autobahn GmbH. Diese beabsichtigt die Abfahrt Poppelsdorf der A 565 und die Reuterstraße in Richtung Regierungsviertel für zweieinhalb Jahre komplett zu sperren.
Sie seien dankbar für die klare Kritik der Stadt Bonn, besonders betroffen wären aber die Pendlerinnen und Pendler aus dem Rhein-Sieg-Kreis, erklären die Politikerinnen. „Wir brauchen schnell einen runden Tisch. Stadt, Kreis, Verkehrsbetriebe, die Autobahn GmbH sowie betroffene Unternehmen und Behörden. Dann muss geschaut werden, wie die Belastungen so gering wie möglich gehalten werden können und welche Alternativen es gibt. Die Bauzeit aber muss verkürzt und die Reuterstraße einspurig in beide Richtungen offengehalten werden“, fordern Peters und Echterhoff.
Als Sofortmaßnahme schlagen die SPD-Politikerinnen eine Verlängerung der S23 mindestens bis zur Haltestelle UN-Campus vor: „Wir kennen die üblichen Planungszeiträume, jetzt aber muss es schnell gehen. Eine Verlängerung der S23 würde tausenden Berufstätigen aus Swisttal, Rheinbach, Meckenheim und Alfter eine echte Alternative zu Auto und Stau bieten.“
Um die gewaltigen Verkehrsprobleme der Region zu lösen, brauche es jetzt große, mutige Schritte, erklärt die Landtagskandidatin für Alfter, Bornheim, Rheinbach und Swisttal, Anna Peters: „Die Ticketpreise im Nahverkehr müssen runter! Fahrten dafür rauf! Wir brauchen zusätzliche Schnellbuslinien aus dem westlichen Umland und vielleicht ein Pendelbus zwischen dem Hardtberg und dem Regierungsviertel.“
Dr. Charlotte Echterhoff, Landtagskandidatin für Meckenheim, Wachtberg und das Siebengebirge, möchte auch die betroffenen Unternehmen und Behörden mit an den Tisch holen, um zu schauen, was neben Homeoffice-Modellen noch möglich ist. „Ich denke da beispielsweise an eine verstärkte Förderung von Job- und Diensträdern oder von Coworking-Räumen im Umland, in denen Beschäftigten alternativ zu Büro und den eigenen vier Wänden arbeiten können“, so Echterhoff.
Viele tausend Menschen aus Alfter, Rheinbach, Meckenheim und Swisttal sowie darüber hinaus pendeln tagtäglich über die A 565 zu ihren Arbeitsplätzen im Bonner Regierungsviertel. Alternativen fehlen, da die S-Bahnlinie 23 aus der Voreifel nur bis zum Hauptbahnhof fährt und es auch keine Straßenbahn oder Schnellbusse aus dem westlichen Bonner Umland ins Regierungsviertel gibt. Eine Vollsperrung der Reuterstraße würde riesige Umwege um Bonn und damit zusätzliche Verkehrsbela
stungen für unsere Umwelt und eine Verlagerung von Staus bedeuten.