Britta Lenk - Kurze Zeit Lange Weile
Ausstellung im Glaspavillion Rheinbach
Charakteristisch für das Werk von Britta Lenk sind der minimalistische Ansatz, das Prinzip der Modularität, das Spiel mit Kontrasten, die variable Inszenierung im Raum, die Einbeziehung des Lichts, der transitorische, momenthafte Charakter und die sich daraus ergebenden Herausforderungen an den wahrnehmenden Betrachter.
Um eine konzentrierte Wirkung zu erreichen, reduziert sie Formen und Materialien und setzt bei jeder Arbeit nur diejenigen Gestaltungselemente ein, die für die intendierte Aussage relevant sind.
Dabei verbindet sie die strenge Reduktion mit einem spielerischen Ansatz, der in der Ausstellung und hier vorgestellten Publikation Kurze Zeit Lange Weile zum Tragen kommt.
In der 2020 entwickelten Installation Kurze Zeit Lange Weile geht es um die Offenheit gedanklicher Handlungsräume. Es gibt ein Angebot modularer Grundelemente. In diesem Fall verschiedene kleine Körper aus hellem Feinbeton sowie Scheiben und Plättchen aus farbigem Glas. Arrangiert werden sie auf acht viertelkreisförmigen weißen Tischen. Diese Präsentationsflächen haben ebenfalls modularen Charakter und können in unterschiedlichen Anordnungen – zum Beispiel als zwei Halbkreise, als geschlossener Kreis oder vereinzelt – aufgestellt werden.
Das hochästhetische Arrangement konfrontiert den Betrachter mit der widersprüchlichen Gleichzeitigkeit von Faktizität und Optionalität: Wir sehen das, was ist. Und vor unserem „geistigen Auge“ sehen wir das, was sein könnte. Indem Britta Lenk dem Betrachter kein geschlossenes Werk präsentiert, sondern ihm auf „Spieltischen“ lediglich ein „skulpturales Angebot“ unterbreitet, fordert sie ihn auf zum gedanklichen Spiel mit den Möglichkeiten des Gegebenen. Ohne die Installation berühren zu müssen, kann er alternative Möglichkeiten entwickeln und dabei das komplexe Zusammenspiel äußerer Eindrücke und innerer, gedanklicher Bilder bewusst erleben.
Biografie
Geboren 1968 in Mannheim, lebt und arbeitet in Köln und Rom. https://www.brittalenk.de
Studium der Allgemeinen Literaturwissenschaft, Angewandten Sprachwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität / GH Siegen, 1994 Abschluss Magister Artium.
Nach mehreren Studien- und Arbeitsaufenthalten in Italien ist Britta Lenk seit 1997 als freischaffende Künstlerin tätig. 2014 gründete sie mit Carlo Caloro den freien Ausstellungsraum artQ13 in Rom, für den sie seitdem Ausstellungen internationaler Künstler organisiert und kuratiert: www.artq13.com.
Einzel- und Gruppenausstellungen (Auswahl): Kunstraum Kreuzberg/ Bethanien, Berlin (2009), Kunstverein Melle (2009), Handwerkskammer Köln (2010), Uferhallen Berlin (2010), Museum Zündorfer Wehrturm, Köln (2011), Kunsthaus Rhenania, Köln (2011), Altes Pfandhaus, Köln (2012), Kunstverein Tiergarten/Galerie Nord, Berlin (2013), Delikatessenhaus Leipzig (2013), Kurfürstliches Gärtnerhaus, Bonn (2013), artQ13, Rom (2014), Accademia di Romania, Rom (2015), Kunstverein Schwetzingen (2016), Appartamento azzurro, Perugia (2018), Schloss Zweibrüggen (2018), Colli Independet Gallery, Rom (2019), Friche Space/Centrul de Interes, Cluji Napoca (2021), LFTS4, Solingen (2021), r8m Galerie, Köln (2022)
Vernissage: Freitag, 1. April 2022, 17 Uhr
Ausstellung: 2.-4. April 2022, Samstag/ Sonntag 15-18 Uhr, Montag 12-15 Uhr
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Glaspavillon Rheinbach
An der Glasfachschule 4
53359 Rheinbach