Dr. Wilmers demonstriert, wie weit man sich auf die Martinstraße begeben muss, um zu sehen, ob Autos von links kommen. |
Schwarz-grüne Umwege in Rheinbach
CDU und Grüne lehnen Verbesserung der Querungssituation an der Martinstraße für den Fuß- und Radverkehr ab
Fußgänger*innen und Radfahrer*innen haben es zunehmend schwer, die Martinstraße in Höhe Münstergäßchen zu überqueren, um z.B. zur Post zu gelangen. Dichter Kfz-Verkehr und ungünstige Sichtverhältnisse in Folge einer gebogenen Straßenführung stadtauswärts und parkenden Autos auf dem Parkstreifen im Kurvenbereich bis kurz vor der Querungsstelle machen einen Wechsel der Straßenseite für den Fuß- und Radverkehr in vielen Fällen zu einem stressigen Erlebnis.
Da die Pützstraße zwischen Wilhelmsplatz und Wasemer Turm mit der Umsetzung des „Masterplans Innenstadt“ in absehbarer Zeit neugestaltet wird, bietet sich die gute Gelegenheit, diese Situation für den Fuß- und Radverkehr zu verbessern. Ein entsprechender Antrag der Rheinbacher SPD wurde jedoch von der Mehrheit von CDU und Grünen im Ausschuss für Umwelt und Mobilität abgelehnt.
Die SPD hat mehrere Lösungsvorschläge präsentiert: Installation einer Ampel für den Fuß- und Radverkehr oder. eine Begradigung der Straße zur Verbesserung der Sichtverhältnisse, die Verringerung von Parkmöglichkeiten im Kurvenbereich oder den Parkstreifen zu Gunsten von Fuß- und Radweg ganz entfallen lassen, wie es das jüngst im Landtag beschlossene Nahmobilitätsgesetz vorsieht.
CDU und Grüne lehnten das ab und rechneten vor, dass der Wilhelmsplatz mit seiner Ampel nur 110 Meter entfernt sei. Dieser Umweg sei zuzumuten. In anderer Richtung sei die Ampel an der Turmstraße auch nicht viel weiter entfernt.
Die Rheinbacher Sozialdemokrat*innen kritisieren diese Haltung scharf. „Das ist Denken von Vorgestern, CDU und Grüne haben in Rheinbach die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Heute ist es notwendig, auch aus Klimaschutzgründen Fuß- und Radverkehr zu fördern, um zu erreichen, dass die Rheinbacher*innen kurze Wege in der Stadt immer öfter zu Fuß oder mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurücklegen“, verdeutlicht der stv. SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Georg Wilmers und erläutert weiterhin: Wenn man etwas ändern will, muss man die Bedingungen so verändern, dass zu-Fuß-Gehen oder Radfahren besser geeignet erscheint als mit dem Auto zu fahren. Dazu muss man attraktive Wege für den Fuß- und Radverkehr gestalten und dazu gehört dann auch die Verbesserung der Querungssituation der Martinstraße in Höhe der Post.“
„Bereits heute queren an dieser Stelle viele Menschen zu Fuß oder mit dem Rad die Martinstraße und nehmen keine Umwege, sondern erheblichen Stress in Kauf“, ergänzt die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Eva Váry. Und weiter: „Dies zeigt, dass es einen großen Bedarf gibt, die Wegebeziehung Münstergäßchen – Pützstraße quer über die Martinstraße in Höhe der Post zu nutzen. Um wie viel größer könnte die Zahl derer sein, die bei einer Verbesserung der Querungssituation diese Wegebeziehung als Fußgänger*in oder Radfahrer*in nutzen!“
Es reicht nicht, dafür zu sein, dass man der Arbeitsgemeinschaft Fußgänger- und Fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW beitreten will, man muss dann auch eine Politik betreiben, die fußgänger- und fahrradfreundlich ist. Dem Fuß- und Radverkehr Umwege zuzumuten, wie es CDU und Grüne wollen, ist in dieser Beziehung eindeutig die falsche Entscheidung.“