Montag, 20. September 2021

TC Rheinbach mit Mannschaft Herren 55 erneut Deutscher Meister

Der Pokal geht nach Rheinbach – Wolfgang Kutzner und Mannschaftsführer Karl Heinz Kremer

Leistungsträger: Anders Järryd, Stefan Burchard und Tom Coulton

Die Mannschaft: Breit aufgestellt und gut motiviert

Die Freude über den Sieg ist groß


TC Rheinbach mit Mannschaft Herren 55 erneut Deutscher Meister

Rheinbach. Die diesjährigen Mannschaftsmeisterschaften («Final Four») wurden am Wochenende 18./19. September 2021 in Frankfurt a. M. auf der Anlage des SC SAFO Frankfurt ausgetragen. Qualifiziert hatten sich zusätzlich zum SC SAFO der TC Rheinbach, der TC Fürth 1860 und der Grunewald TC Berlin.

In den Halbfinalspielen setzten sich erwartungsgemäß der SAFO Frankfurt gegen den TV Fürth und der TC Rheinbach gegen den Grunewald TC Berlin durch.

Die Finalisten

SC SAFO Frankfurt: Die Herren 55 des SC SAFO 55 bilden eine Mannschaft, welche im Stamm der Spieler seit über 30 Jahren von den Herren über alle Senioren-Altersklassen erfolgreich für den Verein SAFO Frankfurt antreten.

Nach dem Altersklassenwechsel in die Herren 55 bestand für das Team eigentlich das Ziel des sicheren Klassenerhalts im Fokus. Doch die Saison verlief überaus erfolgreich und mit dem letzten Medenspiel und Sieg gegen den Regionalliga Südwest Meister des Jahres 2019, den TC Backnang, wurde der Titel und die Qualifikation für die Finalspiele erreicht. Die Mannschaft, rund um die Spitzenspieler Dirk Freund und Christoph Hemmerich, hat seit vielen Jahren tatkräftige Unterstützung der beiden spanischen Auswahlspieler Carlos Costa-Bou und Francisco Garcia-Lopez.

Das Team zeichnet sich durch eine große und ausgeglichene Kadertiefe aus. Mario Schmidt, Dirk Müller, Achim Kraft, Alex Menche, Yves Preis, Thomas Ljung, Ralf Haubold und Mannschaftsführer Christian Düsterdiek komplettieren das Team.

TC Rheinbach: Die Mannschaft setzt sich zusammen aus ehemaligen Weltklassespielern und guten Spielern aus der Region. Sie zeichnet sich aus durch eine ausgewogene Spielstärke und einen engen sportlichen Zusammenhalt.

Die ohnehin schon breit aufgestellte Mannschaft konnte sich durch zwei Neuzugänge weiter verstärken, so dass erfahrungsgemäß öfters auftretende verletzungsbedingte Ausfälle leichter zu kompensieren sind. Im Jahre 2019 wurde der Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters errungen. Pandemiebedingt konnte 2020 die Meisterschaft nicht ausgetragen werden. Deshalb war und ist es die klare Zielsetzung für dieses Jahr, nicht nur die „westdeutsche Meisterschaft“ zu gewinnen, sondern auch den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters zu verteidigen. Für die „große Endrunde“ ist die Mannschaft bestens gerüstet.

Die Aufstellung: Anders Järryd, Christian Greuter, Stefan Burchard, Johny Goudenbour, Stephen Bonacker, Tom Coulton, Henri de Wet, Alvils Zilgalvis, Karl Heinz Kremer, Jonas Larsson, Michael Rasche, Heinz-Jürgen Esser, Peter Zieger, Wolfgang Kutzner.

Die erste Runde Einzel

Die ersten drei Einzel SAFO Frankfurt gegen TC Rheinbach (TCR) wurden durch die an Position 2, 4 und 6 gesetzten Spieler gespielt:
Francisco Garcia-Lopez (SAFO) gewann gegen Stefan Burchard (TCR) den ersten Satz mit 6:4, dann aber kämpfte sich Letzterer mit einem 6:1 zurück in das Match und den entscheidenden Matchtiebreak. Er musste dann im wahrsten Sinne des Wortes, wie bei den deutschen Meisterschaften vor zwei Jahren, sein «bestes Tennis» spielen, um den Matchpunkt mit einem 11:9 für Rheinbach zu holen.
Thomas Ljung (SAFO) unterlag dem souverän und druckvoll aufspielenden Stephan Bonacker (TCR) deutlich und chancenlos mit 0:6 und 0:6.
Das dritte Einzel, Alexander Menche (SAFO) gegen Alvils Zilgalvis (TCR), entwickelte sich ähnlich erfolgreich für den TCR: Mit 6:0 und 6:1 erkämpfte der nervenstarke Zilgalvis den dritten Matchpunkt für Rheinbach.

Die zweite Runde Einzel

Die zweiten drei Einzel wurden durch die an Position 1, 3 und 5 gesetzten Spieler gespielt:
Der Spitzenspieler des TCR, der Schwede Anders Järryd, immer eine «sichere Bank», hatte sich im Halbfinalspiel gegen den Grunewald TC Berlin verletzt und konnte daher an Position 1 nicht antreten. Christian Greuter (TCR) und alle anderen Spieler mussten daher «eins hochrücken».
Greuters Gegner war nun der ehem. spanische ATP-Ranglisten- und Davis-Cupspieler Carlos Costa-Bou. In einem lang andauernden, zunächst sehr ausgewogenen Match errang der Spanier mit 6:4 den ersten Satz. Im zweiten Satz gelang es ihm noch besser, sich auf Greuters Spielweise einzustellen und mehr Druck auszuüben, sodass er schließlich mit 6:1 den einzigen Matchpunkt für SAFO Frankfurt erkämpfen konnte.
Im zweiten Doppel musste sich Christoph Hemmerich (SAFO) im Match gegen den druckvoll und präzise spielenden Luxemburger Jonny Goudenbour, ehem. Davis Cup Teamchef, mit 0:6 und 1:6 geschlagen geben, wobei auch hier das klare Ergebnis nicht unbedingt die spannenden und heiß umkämpften Ballwechsel widerspiegelt.
Dies gilt umso mehr für das dritte Einzel: Yves Preis (SAFO) unterlag zwar dem gerade in Kroatien mit Anders Järryd Doppel-Weltmeister gewordenen Tom Coulton (TCR) mit 0:6, leistete zwar im zweiten Satz erbitterten Widerstand, musste sich aber letztlich dem gleichwohl schnellen wie geduldigen Coulton mit 3:6 geschlagen geben.

Deutscher Mannschaftsmeister Herren 55

Mit einem klaren Ergebnis von 5:1 Matchpunkten konnte die Mannschaft Herren 55 den Titel und damit den Meisterpokal verteidigen. Sie hat damit die selbst gesetzten Ziele erreicht und erneut gezeigt, dass sie derzeit in Deutschland unschlagbar ist. Mannschaftsführer Karl Heinz Kremer freut sich mit seinen Männern: «Wir sind ein Team mit großer Leistungsbreite und gutem Zusammenhalt, und, bei aller Individualität, ordnen sich die Spieler einmütig den Zielen unter und haben deshalb alle gemeinsam den Erfolg verdient.»
 

Die Bedeutung des Sieges für den TC Rheinbach

Für den TC Rheinbach, in dem diese mit internationalen Weltmeistern und Wimbledon-Siegern besetzte Mannschaft eine sportliche Heimat gefunden hat, ist dieser Sieg ein Grund zur Freude: Die Mannschaft zeigt, bei aller Internationalität, einen hervorragenden Zusammenhalt, und bei ihren Wettkämpfen auf höchstem Niveau zeigt sie gerade den jüngeren Spielerinnen und Spielern vorbildlich, dass Fairness und Respekt gegenüber dem Gegner besondere Werte sind, die es weiterzuvermitteln gilt. Einer dieser Spitzenspieler, Jonas Larsson, engagiert sich bereits beim TC Rheinbach als Trainer, und mehrere Spieler aus der Region sind in weiteren Mannschaften des TC Rheinbach gemeldet und tragen ihr Können und ihre Werte in die Mannschaften hinein.

Mit der Fusion des Tk am Stadtwald mit dem TC Sportpark RW entwickelt sich in Rheinbach Neues: Die sich ergänzenden Fähigkeiten beider ehemaligen Kernstadtclubs werden zunehmend deutlich. Die Mannschaftsportfolios haben sich vorzüglich ergänzt und die neu entstandene Breite wirkt zunehmend attraktiv auf das Umfeld. Auch mit den laufenden Infrastrukturprojekten, wie dem Bau von Ganzjahresplätzen etc., werden Wege beschritten, dem Tennissport in Rheinbach eine neue Dimension zu geben.

Und so sieht es der Vorsitzende des TC Rheinbach, Wolf-Ullrich Scherhag: »Wir gratulieren der Mannschaft Herren 55 zur Deutschen Meisterschaft, und wir sind stolz auf diese Gemeinschaftsleistung. Wir sind aber auch stolz darauf, dass diese Mannschaft aus eigener Kraft alle damit verbundenen Herausforderungen meistert und gleichwohl bei uns ihre sportliche Heimat gefunden hat. Für unseren Club wie auch für die Stadt Rheinbach ist diese Spitzenmannschaft eine Bereicherung.» 

Fotos (privat) - Autor: K. Gunter v. Kajdacsy