Gewinnorientierung steht über wohnortnaher Gesundheitsversorgung für NRW-Gesundheitsminister Laumann
In großem Einvernehmen hat der Kreistag des Rhein-Sieg-Kreises am 18. März 2021 eine Resolution und einen Begleitbeschluss zur Schließung der Geburtshilfe des Cura Krankenhauses in Bad Honnef getroffen. Am 02. September 2021 hat der Rhein-Sieg-Kreis nun die Antwort von NRW-Gesundheitsminister Laumann (CDU) zur Resolution erhalten. Die SPD-Kreistagsfraktion ist über die Antwort des Ministers ernüchtert.
„Herr Minister Laumann und sein Ministerium scheinen die Verkehrssituation in unserer Region nicht zu kennen oder bewusst zu ignorieren. Gleichzeitig fehlt dem Minister die Empathie für die Sorgen der Familien wohnortnah ihr Kind auf die Welt bringen zu können“, so SPD-Fraktionsvorsitzender Denis Waldästl.
„Ich stimme Ihnen zu, dass ökonomische Überlegungen sowie der allgemeine Fachkräftemangel im Bereich der Pflege und der Hebammen mache Zusammenlegung beschleunigen können.“, schreibt Laumann in seiner Antwort.
„Statt der Ökonomisierung der Gesundheitsversorgung als zuständiger Minister entgegen zu wirken und ein Konzept zur Gewinnung von Fachkräften zu entwickeln sowie für eine anständige Bezahlung der Fachkräfte zu sorgen, nimmt der Minister die Schließung der Geburtsstation in Bad Honnef hin“, stellt Waldästl ernüchternd fest.
Laumann führt weiter aus: „Das Cura Krankenhaus gehört mit knapp 500 Geburten im Jahr zu den kleinen Geburtshilfen in Nordrhein-Westfalen. Größere Strukturen können dem allgemeinen Personalmangel besser begegnen […]“.
„Viele Eltern wünschen sich eine wohnortnahe, familiäre Umgebung für die Geburt ihres Kindes und nicht die Anonymität eines großen Krankenhauses“, führt Waldästl aus. „Statt das Kernproblem zu lösen, wird mit der Zentralisierung versucht ein krankes Gesundheitssystem am Leben zu halten“, so Waldästl abschließend.