Hochschulgesellschaft Bonn-Rhein-Sieg vergibt Förderpreise für 22 Abschlussarbeiten
Vom Einsatz Künstlicher Intelligenz im Personalwesen über autonomes Fahren bis hin zur Bestimmung von Mikro- und Nanoplastik in Blut: Seit vielen Jahren zeichnen sich die Abschlussarbeiten der Studierenden an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) durch eine sehr hohe Qualität und vielfach engen Praxisbezug aus. Für die 22 besten Arbeiten des Abschlussjahrgangs 2025 hat die Hochschulgesellschaft Bonn-Rhein-Sieg jetzt ihre Förderpreise vergeben. Diese sind mit jeweils 1000 Euro dotiert und werden von Unternehmen und Stiftungen getragen.
„Wir würdigen heute herausragende wissenschaftliche Leistungen von Absolventinnen und Absolventen der Hochschule“, sagte Stefan Raetz, Vorstandsvorsitzender der Hochschulgesellschaft Bonn-Rhein-Sieg, bei der Preisverleihung. Daran nahmen am vergangenen Freitag im Fraunhofer-Institutszentrum Schloss Birlinghoven etwa 130 Gäste teil – neben den Absolventinnen und Absolventen feierten auch die Betreuerinnen und Betreuer der Abschlussarbeiten, Präsidium, Dekaninnen und Dekane, Stifterinnen und Stifter mit. Raetz gratulierte den Preisträgern und Preisträgerinnen nicht nur zu ihren Abschlussarbeiten, sondern ermunterte sie auch, den guten Ruf der Hochschule weiter zu tragen.
„Ihre Abschlussarbeiten zeigen, wie engagiert, kreativ und verantwortungsbewusst unsere Studierenden die Herausforderungen ihrer Fachgebiete angehen“, sagte Hochschulpräsidentin Marion Halfmann. Die Themen der prämierten Arbeiten reichten von Nachhaltigkeit und Digitalisierung bis hin zu Fragen gesellschaftlicher Verantwortung und Innovation. „Diese Bandbreite spiegelt die ganze Vielfalt unserer Hochschule wider und verdeutlicht, dass exzellente Lehre und Forschung an der H-BRS eng miteinander verbunden sind.“ Die Abschlussarbeit sei das Meisterstück des Studiums, so die Hochschulpräsidentin weiter. „Sie ist die erste große eigenständige Leistung, in der sich zeigt, was jemand wirklich kann, denkt und versteht, wenn er oder sie sich tief in ein wissenschaftliches Thema hineinarbeitet.“ Die Absolventinnen und Absolventen hätten gezeigt, was es heißt „dranzubleiben”, für ein Thema zu brennen und ein großes Projekt mit Leidenschaft und der richtigen Planung zu Ende zu bringen. „Dafür gebührt Ihnen höchster Respekt“, sagte Halfmann. Zugleich dankte sie auch den Lehrenden, die diese überragenden Leistungen erst ermöglicht hätten.
Professorin Britta Essing lobte als Vertreterin der Fraunhofer-Gesellschaft, dass die Absolventinnen und Absolventen zunächst Wissen erhalten hätten und auf dieser Grundlage nun neues exzellentes Wissen geschaffen hätten. Zugleich ermutigte sie sie dazu, weiter neugierig zu bleiben. „Wenn man aufhört zu fragen, hört man auf, sich weiterzuentwickeln“, sagte sie.
Die ausgezeichneten Arbeiten stammen aus allen fünf Fachbereichen der Hochschule.
„Künstliche Intelligenz im Personalwesen - Chancen, Risiken und die Auswirkungen auf traditionelle Praktiken“ lautet beispielsweise der Titel der Bachelorarbeit von Viviane Ludwig aus dem Studiengang Wirtschaftsinformatik, die sie bei der Förderpreisverleihung vorstellte. Die Themen Personal und Innovation seien schon immer von großem Interesse für sie gewesen, so Ludwig. Während des Schreibens der Abschlussarbeit habe sie das gewählte Thema dann gepackt. In Experteninterviews konnte sie hinter die Kulissen der Unternehmen schauen und insbesondere bezüglich des Einsatzes von KI im Personalwesen viel über die damit verbundenen Chancen und Risiken erfahren. Ihr Fazit: „Wichtig ist die Balance.“
Im Anschluss präsentierte Leonie Seynsche (Studiengang Wirtschaftspsychologie) ihre Masterarbeit mit dem Titel „Die Bedeutung von Coaching-based Leadership für konstruktiv-kritisches freiwilliges Arbeitsengagement: Eine moderierte Mediationsanalyse”. Mit Leidenschaft plädierte Seynsche für ein neues Führungsverständnis. „Die klassischen, starren Hierarchien funktionieren heute nicht mehr. Coaching-based Leader stellen Fragen statt Antworten vorzugeben und fördern die Selbstreflektion der Mitarbeitenden.“ Menschen sollten sich im Unternehmen und kompetent fühlen und proaktiv Veränderungen anstoßen.
Melanie Garofalo (Studiengang Technik- und Innovationskommunikation) und Marco Ettelt (Studiengang Social Protection) stellten ebenfalls kurz ihre Arbeiten vor, die sich mit den Themen Desinformation im Kommunikationssektor und Zukunftskompetenzen in Hightech-Unternehmen befassen.
Insgesamt engagierten sich in diesem Jahr 22 Unternehmen und Stiftungen als Förderer. Viele unterstützen bereits seit Jahren junge Talente an der H-BRS. Neuzugänge im Förderjahr 2025 sind die Stadtwerke Bonn, die SHD Group, KRAFT Immobilien und die Faßbender Stiftung.
In einer Talkrunde erhielten die Förderpreisstifter Olaf Hermes (Stadtwerke Bonn), Roland Wilmer (SHD Group) und Aleksandra Wiśniewska für Eaton Industries/Hein-Möller Stiftung die Gelegenheit, ihre Motivation zur Übernahme eines Preises darzulegen. Olaf Hermes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Bonn sowie Geschäftsführer von SWB Energie und Wasser, würdigte zum Beispiel die enge Zusammenarbeit mit der Hochschule, die etwa Grundlagenanalysen für das Unternehmen erstelle. Mit dem Engagement bei den Förderpreisen wolle man hier etwas zurückgeben.
Stefan Raetz dankte den Förderern für die teils langjährige und verlässliche Unterstützung und für das damit verbundene gesellschaftliche Engagement.
Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung durch den Chor der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg „HörsaalEINS“.
Hintergrundinformationen:
Die Hochschulgesellschaft wurde 1998 als „Gesellschaft der Förderer der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg“ gegründet. Der eingetragene Verein ist gemeinnützig. Er begleitet die Entwicklung der Hochschule, fördert die Beziehung zwischen Wissenschaft und Praxis und festigt die Verankerung der Hochschule in der Region.
Gemäß dem Leitbild einer anwendungsorientierten Hochschule ist vorrangiges Ziel der Hochschulgesellschaft die Förderung des Wissenstransfers zwischen Hochschule, Gesellschaft und Wirtschaft. In zahlreichen Projekten kommt die Hochschulgesellschaft diesem Auftrag nach.
Die Hochschulgesellschaft stellt auf Antrag finanzielle Mittel für Förderprojekte bereit - zum Beispiel für den Anschub von Forschungsprojekten, die Durchführung von Summer Schools, Kongressen und Symposien sowie für die Förderung des internationalen Austausches von Studierenden und Nachwuchswissenschaftler:innen.
Für ausgezeichnete Abschlussarbeiten und Promotionen verleiht die Hochschulgesellschaft jährlich in einem festlichen Ambiente dank der Unterstützung von Unternehmen aus der Region besondere Preise. (https://hochschulgesellschaft-brs.de/)
Derzeit hat die Hochschulgesellschaft etwa 100 Mitglieder, darunter Hochschulangehörige, Privatpersonen und zahlreiche Firmen aus der Region.
Stifterinnen und Stifter der Förderpreise 2025:
Stadtwerke Bonn, SHD Group Holding GmbH, KRAFT Immobilien GmbH, Siegwerk Druckfarben AG & Co. KGaA, dhpg Dr. Harzem & Partner mbB, Kreissparkasse Köln, Bechtle IT-Systemhaus Bonn, Rupf Industries GmbH, Eaton Industries / Hein-Moeller-Stiftung, Dr. Reinold Hagen-Stiftung, Innovatec Gerätetechnik GmbH, Stiftung Evolution, Forum Sozialversicherungswissenschaft e. V., Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV), Industrie- und Handelsclub Bonn e. V., KUHNE Group, IHK Bonn-Rhein-Sieg e. V., Herbert Karl Rahlfs Stiftungsfonds, Sparkasse Köln Bonn, WiCAM Stiftung, Faßbender Stiftung