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Nach der Umgestaltung zeigt sich der Campus der H-BRS sehr viel grüner. Flächen sind entsiegelt, viele Bäume sind neu hinzugekommen. Foto: Martin Schulz/H-BRS |
Grüner und nachhaltiger: Hochschule Bonn-Rhein-Sieg schließt Campus-Umgestaltung ab
Sehr viel grüner als früher präsentiert sich heute der Campus der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) in Sankt Augustin: Die umfassende Umgestaltung des Außengeländes ist nach gut 20 Monaten Bauzeit abgeschlossen. Mit der Entsiegelung von Flächen, zusätzlichen Bäumen und vielen neuen Sitzgelegenheiten hat die Hochschule vor allem zwei Ziele verfolgt: bessere mikroklimatische Bedingungen und mehr Aufenthaltsqualität. Eine besondere Herausforderung bestand für das hochschuleigene Planungsteam darin, die Bauarbeiten mit dem Lehrbetrieb zu koordinieren.
Der Vorplatz der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg bietet heute das Bild eines kleinen Stadtparks: Bäume säumen den Weg zum Haupteingang, Buchenhecken untergliedern die Sichtachsen, Holzbänke und -tische laden zum Sich-Niederlassen ein. Auch die „Spule“, das zehn Meter hohe Edelstahlkunstwerk und inoffizielle Wahrzeichen der H-BRS, wird nun von Hecken und Stauden eingefasst. Ganz anders der Eindruck vor Beginn der Bauarbeiten im Februar 2024. Seinerzeit dominierten graue Pflastersteine die zentrale Freifläche, Bäume und Beete gab es nur wenige – gut für Veranstaltungen, aber nachteilig für Mikroklima und Aufenthaltsqualität.
Um hier Verbesserungen zu erreichen, entschloss sich die Leitung der Hochschule zu einer umfassenden Neugestaltung des Campusgeländes. Damit sollten zugleich, so das erklärte Ziel, die Ansprüche der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie auf den eigenen Campus angewandt werden. Rund zwei Jahre plante das hochschuleigene Bau-Management die Bauarbeiten in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekten Stephan Muthig. Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat, anders als die meisten Hochschulen im Land, die eigene Bauherreneigenschaft und kann daher auch solche umfangreichen Baumaßnahmen in Eigenregie umsetzen.
In Summe wurden rund 2200 Quadratmeter Campusfläche neu beplant. Durch die Anlage von Beeten und das Verlegen von Rasengittersteinen wurde erreicht, dass 530 Quadratmeter entsiegelt und begrünt sind, die zuvor unter dem Pflaster verborgen lagen. Zur Bilanz gehört auch, dass heute mehr Bäume auf dem Campus stehen als früher. In der Summe sind es 31 Solitärbäume, die eine neue Heimat auf dem Campus gefunden haben. Darunter sind Dachplatanen, Bergkirschen und eine einzelne Magnolie. Die am häufigsten zu sehenden Arten sind indes amerikanische Gleditschien und Ambarbäume. Wichtiges Auswahlkriterium für alle Bäume, Hecken und Stauden war, dass sie gut mit trockenen Sommern zurechtkommen, insektenfreundlich sind und zu jeder Jahreszeit eine schöne Farbe zeigen.
„Ein grundlegendes Ziel der Maßnahme war die Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf dem Campus. Es ist schön zu sehen, dass die neuen Ausstattungsgegenstände wie die Sitzgelegenheiten und Tische inzwischen durch die Hochschulangehörigen angenommen und gerne genutzt werden“, sagt Thomas Hümmerich, Teamleiter des Teams Bauen. „Darüber hinaus wirkt sich die Umgestaltung der ehemaligen Betonflächen in Beete im Sinne der Nachhaltigkeit unmittelbar auf das Mikroklima am Campus aus: Konnte man es vorher auf dem Campus im Hochsommer kaum aushalten, so kann man heute im Schatten der Bäume verweilen.“ Ein weiteres Ziel hat Hümmerich mit seinem Team ebenfalls erreicht: Das anfallende Niederschlagswasser fließt nicht einfach in die Kanalisation ab, sondern versickert weitgehend vor Ort und kommt so den Pflanzen und dem Grundwasser zugute.
Der Vorplatz, die zentrale Freifläche zwischen Hauptgebäude und Verwaltungstrakt, ist die größte Fläche, die eine neue Gestalt erhalten hat. Bei der Planung stand der Gedanke der Kommunikation im Vordergrund. Daher ist die Fläche unterteilt in viele Sitzbereiche mit und ohne Tisch. Blickfang ist die rund 15 Meter lange Holzbank, auf der bis zu 20 Menschen gleichzeitig sitzen können.
Auch der Innenhof am Hörsaalzentrum zeigt sich heute sehr viel grüner. Dort wurde die ehedem gepflasterte Fläche in weiten Teilen entsiegelt und es sind neue Bäume und Sitzgelegenheiten hinzugekommen. Eine Oase der Ruhe ist der Innenhof im Gebäudeteil „C“ unweit des Haupteingangs geworden. Dort, abseits der Hauptlaufwege, laden Stauden, Gräser und Farne in Kombination mit Kieswegen und Liegen zur Entspannung ein.
Eine Neuerung sind die abschließbaren Fahrradboxen, die eine sichere und wettergeschützte Abstellmöglichkeit für Fahrräder bieten. 20 Stück der Fahrradgaragen gibt es auf dem Campus, die kostenfrei tageweise belegt werden können.
Eine besondere Herausforderung bestand für das hochschuleigene Bau-Management darin, die immer wieder mit Lärm und Absperrungen verbundenen Bauarbeiten mit dem laufenden Lehrbetrieb zu vereinbaren. Und auch die vielen Veranstaltungen der Hochschule sollten wie gewohnt abgehalten werden. Zu lösen war diese Aufgabe nur durch eine große Flexibilität aller Beteiligten:
„Insbesondere die Abbrucharbeiten zu Beginn der Maßnahme waren teilweise mit starkem Lärm verbunden. Aber auch im späteren Bauablauf, zum Beispiel beim Zuschneiden von Pflastersteinen, mussten Ohren und Geduld der Hochschulangehörigen leider etwas auf die Probe gestellt werden. Wir waren uns dieser Unannehmlichkeiten stets bewusst und waren daher sehr darum bemüht, den Lärm möglichst in Grenzen zu halten“, sagt Christoph Bormann, der als Mitglied des Teams Bauen die Projektleitung für die Campus-Umgestaltung hatte. „Die ausführende Firma hat dabei sehr rücksichtsvoll agiert und die Arbeiten zum Beispiel bei Prüfungen zeitweise pausiert oder nach Bedarf in andere Bereiche verlegt. Seitens der Hochschulangehörigen wurde schon während der Bauphase viel Verständnis für die notwendigen Einschränkungen gezeigt. Inzwischen haben wir von verschiedenen Seiten viel Lob und Zuspruch zur gesamten Maßnahme erhalten, sodass am Ende der positive Eindruck überwiegt.“