Dienstag, 3. Juni 2025

Die schwäbische Hausfrau

Die schwäbische Hausfrau


Die schwäbische Hausfrau (SHF) sorgt dafür, an den richtigen Stellen zu sparen und Investitionen dort zu tätigen, wo sie auch zukünftigen Generationen dienen. Bevor die SHF aufs Altenteil geht, sorgt sie dafür, dass sie ihren Kindern ein geordnetes Haus übergibt. Sie sorgt dafür, dass das Haus ordentlich gedämmt ist, Fenster und Türen keine Wärmeverluste aufweisen, die Photovoltaikanlage korrekte Leistung bringt, also den Strom wie vorgesehen liefert, der Sonnenkollektor modern mit Vakuumröhren ausgestattet ist, die Toiletten und die Waschmaschine aus der Regenwasserzisterne versorgt werden.

5860 Tage, oder gut 16 Jahre lang, hat die Möchtegern schwäbische Hausfrau (MSHF) den Haushalt Deutschlands geführt. Was sie ihren Erben hinterlassen hat, ist in einem katastrophalen Zustand.
MSHF hat Straßenbrücken zerbröseln lassen. MSHF verdanken ihre Erben eine kaputtgesparte Bahn. Sie hat nichts dafür getan, dass die Bahn so ausgestattet ist, dass sie das tun kann, was sie soll, nämlich Bahnbenutzer ordentlich von A nach B zu transportieren. MSHF hat der Bahn nicht genug Geld zur Verfügung gestellt. Damit die Bahn genug Schienen und Züge hat, um ihren Auftrag erfüllen zu können. Die Bahn hat dank der MSHF marode Brücken, saumäßige Bahnhöfe und eine technische Struktur auf Vorkriegsniveau.
Den Schienengüterverkehr hat MSHF vor die Wand gefahren, deshalb werden die Autobahnen von Heerscharen von Lkw bevölkert, unter anderen 40-t-Giganten, die von ihr zugelassen wurden, und die eifrig die Straßen und die Straßenbrücken besonders effektiv zermalmen.

Die MSHF hat die Autoindustrie dazu animiert, in die verrücktest denkbaren Autos wie SUVS und Straßengeländerwagen zu investieren. Jedes Mal, wenn die EU den CO₂-Ausstoß der Vehikel begrenzen wollte, ist sie nach Brüssel galoppiert, um das zu verhindern und für Audi, BMW, Mercedes-Benz, Porsche das Geschäftsmodell zu garantieren. 
MSHF hat uns eine Industrie hinterlassen, die nichts anderes als Prämiumautos bauen kann, auch elektrische, für die es wegen ihrer Größe aber keinen Markt gibt. Einen Markt gibt es für bezahlbare E-Autos. Die aber werden eher in China gebaut. Die heimische Autoindustrie und ihre Zulieferer haben Produktionsstätten geschlossen und Beschäftigte entlassen. Zurzeit scheinen sich einige zu erholen.

MSHF verdanken ihre Erben die Schuldenbremse, die tatsächlich eine Investitionsbremse ist.
MSHF hat in jedem Jahr die Klimaziele gerissen.
MSHF hinterlässt eine Bundeswehr, die nicht in der Lage ist, das zu tun, was sie soll – das Land verteidigen. In ihren Kasernen sind die Klos ebenso unappetitlich wie die in den Schulen.
MSHF hat auch nichts gespart, so dass ihre Erben eine halbe Billion Schulden machen müssen, um die marode Infrastruktur einigermaßen in einen brauchbaren Zustand zu versetzen.
Zur Verteidigungspolitik im Hinblick auf den Überfall Putins wird man wohl fairerweise feststellen müssen: Der allergrößte Teil der Deutschen hat das auch nicht kommen sehen. Dennoch hätte spätestens nach dem Überfall auf die ukrainische Krim ein Umdenken nicht nur der MSHF erforderlich gemacht. Zwar hat MSHF die Annexion der Krim 2014 scharf als Völkerrechtsbruch angeprangert, aber das war es auch schon.

Obgleich MSHF Putin früher als andere durchschaut hatte, hielt sie am Bau der Ostseepipeline Nord Stream 2 fest. Jetzt liegt sie wohl mit Putins Hilfe geborsten auf dem Grund der Ostsee. Immer wieder betonte MSHF, Nord Stream 2 werde Deutschland nicht abhängig von Russland machen, etwa bei einem Auftritt vor Studenten der Universität Tiflis im August 2018.
Noch im Juni 2021 schickte sie ihren Sicherheitsberater Jan Hecker nach Washington, um den Streit um die Pipeline beizulegen. Denn die USA lehnten den Bau ab, ebenso wie Polen, Frankreich und die meisten anderen europäischen Partner. Doch Merkel gab sich unbeirrt.
„Die Gesamtkosten für das Nord-Stream-2-Projekt belaufen sich auf schätzungsweise 9 bis 11 Milliarden Euro. Da die Pipeline nie in Betrieb genommen wurde, handelt es sich um eine Investitionsruine. Die Betreibergesellschaft, die Nord Stream 2 AG, ist überschuldet.“ liest man in den Suchmaschinen.

Danke MSHF.

Peter Schürkes