„Maries Stübchen“ - AWO plant Wiedereröffnung im April
Fast 47 Jahre betrieb die AWO Swisttal e.V. in Heimerzheim eine Kleiderstube, zuletzt im AWO-Haus in der Bachstraße, bis 2021 die Flutkatastrophe Einrichtung und Gebäude massiv beschädigte. Daran will die AWO anknüpfen und plant für April die Wiedereröffnung in neuem Look und unter neuem Namen. „Maries Stübchen“ wird der ehrenamtlich betriebene Secondhand-Laden heißen, wie Vorsitzende Gisela Hein erklärt.
„Der Name geht auf die Gründerin der Arbeiterwohlfahrt Marie Juchacz zurück, die ihr Leben lang für bedürftige Menschen arbeitete. Das unterstreicht die Grundidee des Ladens, günstige Kleidung für Menschen mit kleinem Geldbeutel anzubieten. Wir wollen uns aber ganz bewusst neuer Kundschaft öffnen, um im Sinne der Nachhaltigkeit möglichst viel Textilien einer weiteren Nutzung zuzuführen. Alle sind bei uns willkommen. Mit dem Erlös des Ladens wiederum wird die soziale Arbeit der AWO Swisttal finanziert“, so Hein.
Die Renovierung des Gebäudes ist soweit abgeschlossen, wie Vorstandsmitglied Tobias Leuning erklärt. „Der Wiederaufbau wurde von unserem ehrenamtlichen Vorstand gestemmt und findet nun auch Dank der guten fachlichen Betreuung durch Rainer Brandt aus Bornheim sein Ende. Wir warten nur noch auf die Beleuchtung und die neue Ladeneinrichtung, dann kann es in den zwei hellen und offen gestalteten Verkaufsräumen losgehen.“
Gut erhaltene Kleiderspenden können zunächst an zwei Sammeltagen in „Maries Stübchen“, Bachstraße 78, abgegeben werden. Am Freitag, den 7.02., von 15-18 Uhr und am Samstag, den 8.03., von 12-15 Uhr.
Für die Wiedereröffnung sucht die AWO noch Ehrenamtliche, die Lust haben, „Maries Stübchen“ mit Leben zu füllen. Wer mitarbeiten möchte, kann sich bei Maria Gleißner (02255-6222) oder Brigitte Leuning (02254-1646) informieren, an awo-swisttal@web.de schreiben oder an einem der Sammeltage vorbeikommen.
Marie Juchacz wirkte als Frauensekretärin der SPD im Rheinland. Sie kämpfte für das Frauenwahlrecht, gegen Armut und Ausbeutung der arbeitenden Bevölkerung und leistete Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Von 1919-1933 war sie Mitglied des Reichstages und 1919 die erste Frau, die in einem deutschen Parlament eine Rede hielt. 1919 gründete sie die Arbeiterwohlfahrt und blieb deren Vorsitzende bis zur Zerschlagung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933.