Dienstag, 1. Oktober 2024

SPD-Fraktionen Bonn und Rhein-Sieg stimmen gegen Fahrpreiserhöhung im VRS

SPD-Fraktionen Bonn und Rhein-Sieg stimmen gegen Fahrpreiserhöhung im VRS

Biniek und Tendler sehen die Landesregierung in der Pflicht


Erneut haben die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn sowie die SPD-Kreistagsfraktion Rhein-Sieg die Fahrpreiserhöhungen bei Bus und Bahn abgelehnt. „Wir wollen, dass mehr Menschen Bus und Bahn benutzen. Der VRS ist jetzt schon einer der teuersten Verkehrsbünde in Deutschland. Bei solchen Preisen steigt niemand vom Auto auf den ÖPNV um. Wenn man will, dass Menschen klimafreundlich unterwegs sind, muss man auch ein entsprechendes Angebot machen“, ist sich Max Biniek, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn und Mitglied der VRS-Verbandsversammlung, sicher.

Der VRS plant eine Erhöhung der Tickets um durchschnittlich 5,51%. Begründet wird die erneute Preiserhöhung mit gestiegenen Personalkosten. „Es ist gut, dass die Beschäftigten bei Bus und Bahn vom Tarifabschluss im öffentlichen Dienst profitieren“, betont der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Rhein-Sieg Dietmar Tendler und macht deutlich: „Die schwarz-grüne Landesregierung darf vor den steigenden Kosten nicht die Augen verschließen und muss zusätzliche Gelder bereitstellen. Es kann nicht sein, dass die Kommunen auf den Kosten sitzen bleiben.“

Einsparpotential sieht die SPD auf verschiedenen Ebenen. „Automatisch fahrende Bahnen sind die Zukunft. Städte wie Nürnberg und Hamburg machen es vor. Bundesweit muss das Autonome Fahren vorangetrieben werden. Wenn Bahnen von selbst fahren, kann nicht nur Geld gespart, sondern auch die Zuverlässigkeit der Bahnen erhöht werden, weil es keine Ausfälle wegen Personalengpässen gibt“, erklärt Max Biniek. Einen weiteren Ansatz sehen die SPD-Fraktionen bei der Struktur der Verkehrsverbünde. „In Deutschland haben wir mehr als 60 Verkehrsverbünde. Das ist zu viel. Allein in NRW gibt es vier verschiedene Verkehrsverbünde mit einer eigenen Struktur. Wir sind dafür, dass diese in einem NRW-Verkehrsverbund zusammengeführt werden, um die Effizienz der Strukturen zu verbessern“, so Dietmar Tendler.