Montag, 8. Juli 2024

Zukunftsfähige Verkehrsplanung in Rheinbach?

Foto: pivat - Straße vor dem Voigtstor

Zukunftsfähige Verkehrsplanung in Rheinbach?

Umbauplanung der Straße "Vor dem Voigtstor"


In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Bauen wurde mit der Mehrheit von CDU, UWG und FDP beschlossen, die Geschäftsstraße „Vor dem Voigtstor“ so umzubauen, dass die Fahrbahn für den Autoverkehr verbreitert wird. Dies soll durch den Wegfall der vorhandenen Parkplätze, die Verkleinerung der Gehwege auf 2 Meter Breite und die Entfernung des einzigen Baumes in der Straße erreicht werden. Schutzstreifen für den Radverkehr, die ursprünglich geplant waren, sind nun nicht mehr vorgesehen.

Die SPD lehnt diese Umbauplanung entschieden ab. "Dieser Beschluss zeigt deutlich, dass, wenn es um den konkreten Klimaschutz im Verkehr in Rheinbach geht, die Mehrheit im Stadtrat doch lieber den Autoverkehr fördert, statt Fuß- und Radverkehr konsequent zu unterstützen", kritisiert SPD-Ausschussmitglied Arne Ritter.

Der geplante Umbau ignoriert die heutigen Anforderungen an den Klimaschutz und die Notwendigkeit, die Aufenthaltsqualität in Geschäftsstraßen zu verbessern. Studien zeigen, dass breite Gehwege und sichere Radwege nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch die lokale Wirtschaft fördern.

"Indem die Bedürfnisse des Autoverkehrs über die der Fußgänger und Radfahrer gestellt werden, schaffen wir eine unwirtliche und unattraktive Umgebung," erläutert die verkehrspolitische Sprecherin der SPD Ute Krupp. "Gerade für eine Geschäftsstraße ist es wichtig, dass Menschen sich dort gerne aufhalten. Engere Gehwege und fehlende Radwege tragen nicht dazu bei."

Die SPD fordert mindestens 2,5 Meter breite Gehwege auf beiden Seiten der Straße, besser noch breitere, sowie mindestens einen Schutzstreifen in Standardbreite für den Radverkehr stadtauswärts. Für den Autoverkehr reichen zwei Fahrspuren von jeweils 3 Metern für Autos aus, da kein Auto in Deutschland allgemein breiter als 2,55 Meter sein darf und Schutzstreifen von größeren Fahrzeugen bei Bedarf sogar überfahren werden dürfen. Zudem gilt Tempo 30 und die Straße ist gerade und übersichtlich. „Der Straßenraum muss so gestaltet werden, dass alle Verkehrsteilnehmer sicher und bequem unterwegs sein können," erklärt Krupp.

Aktuelle Forschungsergebnisse unterstreichen die Vorteile von Rad- und Fußwegen für die Sicherheit und Gesundheit aller Verkehrsteilnehmer. Städte mit gut ausgebauter Radinfrastruktur verzeichnen signifikant niedrigere Unfallraten und eine erhöhte Lebensqualität.

Die SPD wird weiterhin für eine umweltfreundliche und menschenorientierte Verkehrsgestaltung in Rheinbach kämpfen. "Wir werden uns dafür einsetzen, dass zukünftige Umbauten und Planungen die Bedürfnisse von Fußgängern und Radfahrern in den Vordergrund stellen," versichert der Stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion Dr. Georg Wilmers. "Denn nur so schaffen wir eine lebenswerte Stadt für alle."