Montag, 22. Juli 2024

Interessante Einblicke in die Kläranlage Heimerzheim


Interessante Einblicke in die Kläranlage Heimerzheim


Eine lehrreiche und interessante Führung des Erftverbandes durch die Kläranlage Heimerzheim, die für über 10.000 Einwohner ausgelegt ist und auch die Abwässer von Straßfeld, Ollheim und Dünstekoven behandelt, bekamen die Teilnehmenden des Sommerprogramms der SPD Swisttal. „Seit 30 Jahren wohne ich in Heimerzheim, aber der Einblick in die Anlage war mir bisher vergönnt“, sagte einer der Teilnehmenden erfreut. Abwassertechniker Horst Ueckert erklärte die Technik, berichtete von den Schäden der Flutkatastrophe und erläuterte die Herausforderungen der Anlage, deren Tage bereits gezählt sind. Wie auch die Kläranlage in Miel soll Heimerzheim in diesem Jahrzehnt stillgelegt und die Abwässer in die größeren Anlagen nach Flerzheim und Weilerswist geleitet werden.

Tagsüber wird die Kläranlage Heimerzheim von zwei Personen betrieben, den restlichen Tag voll automatisiert gesteuert. Zunächst erfolgt in der mechanischen Reinigungsstufe die Entfernung von Feststoffen. In der folgenden biologischen Reinigung bauen Mikroorganismen organische Bestandteile ab. Anschließend werden problematische Stoffe wie Phosphor und Stickstoff chemisch entfernt, bevor das Wasser in die Swist geleitet wird. Die Messwerte werden regelmäßig kontrolliert und liegen in der Regel deutlich unter den vorgegebenen Grenzwerten.

Die Technik werde ständig modernisiert, insbesondere im Hinblick auf die Energieeffizienz. Die größeren Anlagen des Erfverbandes werden zudem mit einer vierten Reinigungsstufe nachgerüstet, die auch Spurenelemente aus Arzneimitteln, Kosmetika und ähnlichem entfernt. Bei der Reinigung entstehender Klärschlamm wird derzeit noch in Braunkohlenkraftwerken von RWE Power energetisch verwertet. Nach dem Aus der Braunkohleverstromung wird er in einer neuen Anlage in Hürth-Knapsack, die eine Phosphorrückgewinnung ermöglicht, thermisch zu Fernwärme verwertet.

Die Flutkatastrophe im Juli 2021 setzte die ganze Anlage ca. 1,5 Meter unter Wasser und richtete große Schäden an. Weil der Wasserstand 1 cm unter den Schaltschränken stehen blieb, konnte die Technik bereits rund einen Tag später wieder in Teilbetrieb genommen werden. Durch großen persönlichen Einsatz der Mitarbeitenden des Erftverbandes gelang es in der Folge die Anlage aufzuräumen und die Schäden zu beseitigen.

Im Rahmen des Sommerprogramms bietet die SPD Swisttal interessante Einblicke und unterhaltsame Angebote für Groß und Klein. Als nächstes steht am 29.07. ein Besuch für Kinder bei einer Swisttaler Imkerin an. Anmeldungen sind noch möglich an kontakt@spd-swisttal.de.