Das Bild zeigt die Standorte der Katastrophe- Leuchttürme in der Stadt und den Ortschaften. |
Katastrophenschutz-Vorsorge in Rheinbach
Entwurf des Resilienzkonzeptes der Stadt Rheinbach wird im Ausschuss für Standortförderung und Feuerwehr vorgestellt.
Die Folgen des Starkregens von 2021 sind in Rheinbach nicht vergessen. Noch immer sind nicht alle Schäden behoben. Die Stadt Rheinbach nimmt die Katastrophenschutz-Vorsorge priorisiert in den Fokus. Die sich ungünstig entwickelnden Umweltbedingungen ergeben für die Stadt Rheinbach eine Notwendigkeit zur Erstellung eines umfassenden Konzepts zur örtlichen Starkregenvorsorge. Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) stuft die Gefährdung der Stadt Rheinbach durch Starkregenereignisse als hoch ein. Ein Gutachter hat gemeinsam mit Verwaltung, Feuerwehr und interessierten Bürgern ein Resilienzkonzept erarbeitet, das Schwachstellen benennt und Schutzmöglichkeiten bei Katastrophen aufzeigt. Derzeit wird durch die Stadt auch ein Starkregenkonzept erarbeitet, dessen Erkenntnisse und Risikokarten in das Resilienzkonzept eingearbeitet werden sollen. Insgesamt gibt es acht Planungsszenarien. Mögliche Gefahren neben Starkregen sind insbesondere auch Sturm, Hitzewellen und langanhaltender Stromausfall. Ein Entwurf des Resilienzkonzeptes wurde kürzlich im Ausschuss für Standortförderung und Feuerwehr vorgesellt.
Die Vorschläge des Konzeptes sehen 2 Hauptpunkte vor:
- Einrichtung von Katastrophenschutz-Leuchttürmen (3 im Stadtgebiet, 9 in den Ortschaften)
Diese sind Anlaufstellen für die Bevölkerung im Katastrophenfall. Sie sind autark mit Stromerzeugern ausgerüstet und verfügen über jederzeit funktionsfähige Kommunikationsmöglichkeiten. Bürgerinnen und Bürger erhalten hier gesicherte behördliche Informationen und medizinische Notfallhilfe. Das Absetzen von Notrufen und eine Kommunikation mit Angehörigen ist von hier aus möglich.
- Aufbau von Selbsthilfezentren (1 im Stadtgebiet, 9 in den Ortschaften)
Die Selbsthilfezentren dienen insbesondere der Koordination der Selbsthilfe durch Bürgerinnen und Bürger. Mit Notstromversorgung, Heizung, Kochmöglichkeiten und dem Vorhalten von Hilfsgütern erhalten Betroffene hier wirksame Hilfe.
Die Selbsthilfezentren sind mittelfristig aufzubauen, wobei mit der Beschaffung großer Stromerzeuger die kostspieligen Investitionen bereits getätigt wurden.
Das Resilienzkonzept beschreibt die jeweiligen Standorte und die notwendige Ausrüstung. Aus praktischen Gründen wurden hier meist die Gebäude der freiwilligen Feuerwehren gewählt, sowie Rathaus und Stadthalle. Handreichungen und Formulare runden das Konzept ab. Nach Durchführung mehrerer Übungen in den Selbsthilfezentren sollen die Ergebnisse und Erfahrungen in ein Gesamtkonzept zur Katastrophenschutz-Vorsorge einfließen. Dann ist es Zeit, das Konzept auch den Bürgerinnen und Bürgern zu vermitteln, damit sie im Ernstfall wissen, an wen sie sich wenden können. Eine erste Notfall-Übung wurde kürzlich im Ortsteil Queckenberg mit Beteiligung der Bevölkerung erfolgreich durchgeführt.
„Rheinbach ist damit auf einem sehr guten Weg. Selbst Mitarbeitende der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung interessieren sich bereits für das Konzept der Stadt Rheinbach“, meint Ralf Barthel, der für die SPD als Sachkundiger Bürger dem zuständigen Ausschuss Standortförderung und Feuerwehr angehört.