Dienstag, 24. Oktober 2023

Weltmeistertitel für Outcast Fighting

v.l.n.r. Marlon Nickel, Jule Fandel, Liam Hense, Till Wagner, Marco Mosdzien, Leo Stach, Jonas Ewy - Fotos: Outcast Fighting e.V.

Till Wagner

Marlon Nickel

Jule Fandel

Weltmeistertitel für Outcast Fighting


Am vergangenen Wochenende zog es die Outcasts zur Weltmeisterschaft der WFMC nach Rüsselheim (20.-22.10.2023).

Mit den Wettkämpfern Jonas Ewy (8), Marlon Nickel (12) , Leo Stach (12), Jule Fandel (14), Fabian Franke (15) und Till Wagner (17) rund um Coach Marco Mosdzien (25) und Eltern/ Fans im Gepäck reisten die Outcasts bereits am Vortag an, sahen sehenswerte Kämpfe in allen Bereichen des Ringsports und konnten so schon einmal die Hallenluft schnuppern, die am darauf folgenden Tag im Wettkampf erwartet wurde.

Ein gemeinsamer, kurzweiliger Abend im Brauhaus rundete die Einstimmung auf die WM ab. Voller Vorfreude und bestens gelaunt ging es am Sonntag zur Halle. In vollen Klassen traten die Outcast-Wettkämpfer jeweils in den Kategorien ‚Lightcontact‘ und ‚Kick Light‘ an.

Zunächst konnte sich Fabian Franke in seiner Gewichtsklasse bei den Kadetten messen. Im Leichtkontakt unterlag er im Finale seinem Gegner, belegte somit den 2. Platz und brachte den ersten Titel nach Hause: Vizeweltmeister-Lightcontact

Direkt im Anschluss warteten weitere spannende Kämpfe (Kick Light) auf ihn. Im ersten Kampf wartete ein Franzose auf Fabi, mit dem er sich einen harten Kampf lieferte. Beide zeigten Ihre Fähigkeiten mit wunderbaren Kombinationen und Techniken. Nach 2x2 Minuten konnte sich Fabi über den Einzug ins Finale freuen. Dort lieferte er sich mit seinem Gegner einen heftigen Schlagabtausch. Von beiden Seiten hagelte es Schläge und Kicks im Sekundentakt. Am Ende lautete das Ergebnis der Punkt- und Hauptkampfrichter: World Champion Fabian.

Doch die Freude währte nicht lange. Eine offizielle Beschwerde des gegnerischen Teams, wegen angeblicher Fehlentscheidung des 3-köpfigen Kampfgerichts am/im Ring, sorgte für eine stundenlange Verzögerung in der erneuten Bewertung des Finalkampfs. Ein externes Gremium bewertete aufgrund vorhandener Zuschauer-Videoaufnahmen nochmals, hob das bestehende Urteil des Kampfgerichts auf und vergab den offiziellen Titel nun zu Gunsten der Beschwerdeführer. Für die Outcasts bleibt Fabian der World Champion und ein bitterer Beigeschmack.

Auf den anderen Mattenflächen und in den anderen Kategorien wurde teils parallel weitergekämpft. Für Coach Marco Mosdzien folgte eine stressige Turnierphase, die er dennoch souverän und professionell behandelte. Unterstützung bekam er in dieser Zeit durch  die Co-Trainer Fabian Franke und auch Till Wagner, der später noch als Kämpfer antrat.

Jonas, Outcasts Kleinster aber mit größtem Kämpferherz zeigte seine Fähigkeiten auf der Matte und siegte einstimmig in der Disziplin Leichtkontakt, zog ungefährdet ins Finale ein. Erst dort unterlag er einem körperlich überlegenen Gegner aus Frankreich und kann zurecht mit größtem Stolz auf seinen ersten Vizeweltmeistertitel blicken.

Marlon traf in der Kategorien Kick Light auf einen, trotz seines jungen Alters, sehr erfahrenen Gegner und unterlag schließlich nach hartem Kampf nur knapp. Bronze für Marlon im Kick Light.
Eine Niederlage, die er sich in der folgenden Kategorie Leichtkontakt nicht anmerken ließ - er kam, sah und siegte. In weiteren sehenswerten Kämpfen, vielen schönen Kombinationen aus variantenreichen Schlägen und Kicks, setzte er das von Coach Marco Gesagte sehr gut um und zog so ins Finale ein, wo er schließlich auch seinen englischen Gegner nach Belieben dominierte. Ergebnis für Marlon: World Champion.

Schließlich trat Leo im Kick Light an. Sein Gegner zeigte von Beginn an seine eigentliche Affinität zum Vollkontakt. Regelwidrig setzte er im Kick Light verbotene Techniken, wie Kniestoß und mehrfache spinning backfists ein. Leider blieben die Vollkontakt-Techniken, trotz heftigen Protestes, ohne Ahndung des auf dieser Kampffläche agierenden Hauptkampfrichters. Zum Wettkämpferschutz warf Trainer Marco das Handtuch und beendete diesen Kampf. Verletzt konnte Leo schließlich auch nicht mehr im Leichtkontakt antreten. Derartige Verhaltensweisen schaden dem Kampfsport, seinem Ansehen und zeugen von mangelndem gegenseitigem Respekt.

Als einziges Outcast- Mädchen trat im Anschluss Jule in der offenen Klasse im Kick Light an und traf dort im Finale auf eine ebenso erfahrene aber auch wesentlich schwerere Gegnerin aus den Niederlanden. Nach einem harten Schlag- und Trittabtausch setzte sich diese dann letztlich knapp durch. Für Jule der erste internationale Titel nach ihrer Zeit als Newbie: Vizeweltmeisterin.

Dann schlugen Tills Stunden. Mit im September gebrochenem Zeh und damit verbunden geringer Vorbereitungszeit aber optimalem Gewicht, trat er in 4 Kategorien an. Teils bei den Jugendlichen, teils bei den Erwachsenen in den Kategorien Kick Light und Lightcontact.

In insgesamt 9 harten Kämpfen zeigte er vor allem die Dominanz durch variantenreiche Highkicks, ließ die Kickboxschule seines Trainers Marco deutlich werden. Drei Kämpfe wurden vorzeitig zu seinen Gunsten beendet. Sein Siegeszug hielt in allen Kategorien an und wir gratulieren zum 4-fachen Weltmeistertitel. Till hat in Rüsselheim mindestens vier Ausrufezeichen gesetzt, seinen Namen platziert und unschöne Ereignisse während des Turniers für den Moment vergessen lassen.

Nun geht es mit den neuen Turnieranwärtern/-innen am 11.11.2023 zum letzten Wettkampf des Jahres nach Lollar. Man ist gespannt!