Dienstag, 3. Oktober 2023

Vortrag: Der schöne Stein der Romantik - Aquäduktmarmor aus Köln - Schmuckstein aus der Eifelwasserleitung für die romanischen Bauten in halb Europa von und mit Prof. Dr. Klaus Grewe

Vortrag: Der schöne Stein der Romantik - Aquäduktmarmor aus Köln - Schmuckstein aus der Eifelwasserleitung für die romanischen Bauten in halb Europa von und mit Prof. Dr. Klaus Grewe


Der Freundeskreis Römerkanal e.V. lädt als Rahmenprogramm zu der Internationalen Kunstaustellung „Ars et Aqua" für Mittwoch, den 25. Oktober 2023 um 19:00 Uhr im Kulturzentrum Himmeroder Hof in Rheinbach zu einem informativen Vortrag in das Glasmuseum am Himmeroder Wall 6 zum Thema Aquäduktmarmor ein. Referent ist Herr Prof. Dr. Klaus Grewe, wissenschaftlicher Berater und Beisitzer des Freundeskreis.

Dort, wo die Römer kalkhaltiges Wasser für die Versorgung ihrer Städte oder Militärlager genutzt haben, ergab sich ein ganz spezielles Problem. Beim Transport des Wassers von den Quellen zu den Versorgungsgebieten setzte sich im Inneren der Leitungen Kalk ab. Die Kalkablagerung in der Eifelwasserleitung nach Köln ist allerdings von einer ganz besonderen Qualität. In keiner anderen römischen Wasserleitung – obwohl für viele Versorgungen kalkhaltiges Wasser genutzt wurde – hat sich ein Kalksinter gebildet, der von der Qualität her mit dem Kölner Kalksinter vergleichbar wäre. Dieses Material sollte sich in nachrömischer Zeit zu einem regelrechten Verkaufsschlager entwickeln: In Ermangelung anderer Marmore hat man sich für die Ausschmückung der romanischen Kirchen im 11.-13. Jahrhundert auf den „Steinbruch Römerkanal“ fixiert und diesen Marmorersatz massenhaft abgebaut. Unter der Hand geschickter Steinmetze konnte daraus ein Schmuckstein entstehen, der in fast allen romanischen Kirchen des Rheinlandes und der Niederlande Verwendung gefunden hat. Er wurde als „Aquäduktmarmor“ auch in Kathedralen Norddeutschlands, Dänemarks und Englands verwendet. Unzählige Säulen, Altarplatten, Grabplatten aus diesem Material sind heute noch in alter Schönheit erhalten. Das Rheinbacher Römerkanal-Infozentrum zeigt die weltweit größte Sammlung.

Weitere Auskünfte gibt Frau Stefanie Scherer (Stadt Rheinbach, Tel.: 02226 917 502 oder stefanie.scherer@stadt-rheinbach.de), die auch gerne die Anmeldungen entgegennimmt.

Eine Teilnahme an diesem Vortrag ist kostenfrei möglich – Spenden für das Römerkanal-Informationszentrum sind aber jederzeit herzlich willkommen.