So könnte der neue Verbrauchermarkt in Wormersdorf aussehen. - Quelle: Stadt Rheinbach Blatt 2 Vorhaben- und Erschließungsplan, Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr.18 |
Verbrauchermarkt Wormersdorf
Zügige Umsetzung der Maßnahme gefordert
Rheinbach. Es war in der letzten Zeit sehr still um die Planungen für einen Verbrauchermarkt in Wormersdorf geworden. Bereits im Jahr 2017 war die Verwaltung beauftragt worden, die perspektivische Entwicklung des Ortsteils Wormersdorf u.a. im Hinblick auf eine ortsgerechte Nahversorgung zu untersuchen und Vorschläge auszuarbeiten. In seiner Sitzung hatte sich dann der damalige Ausschuss für Stadtentwicklung: Umwelt, Planung und Verkehr am 12.03.2019 dafür ausgesprochen, dass die Ansiedlung eines Verbrauchermarktes im Süden von Wormersdorf weiterverfolgt werden soll.
Im Sinne dieses Beschlusses beantragte die Firma Schoofs Immobilien GmbH mit Schreiben vom 23.02.2021 die Einleitung des Verfahrens zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans. Dem Einleitungsantrag wurde mit Beschluss vom 02.03.2021 vom Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen zugestimmt.
Danach soll auf einer Grundfläche von ca. 2.200 Quadratmetern ein eingeschossiger Supermarkt entstehen. Parkplätze für etwa 100 PKWs, sowie zahlreiche Stellplätze für Fahrräder sind ebenfalls geplant. Über ein Café im Eingangsbereich kommen die Kunden dann in den Lebensmittelbereich. Erfolgversprechende Verhandlungen wurden bereits mit Edeka geführt. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, Fassadenbegrünung, Wärmeerzeugung mittels Wärmepumpe sowie eine energiesparende LED-Beleuchtung ergänzen die umweltschonende Bauweise und die Anforderungen unserer Zeit.
Immer wieder kamen in den Sitzungen des Ausschusses und des Rates in den vergangenen Monaten Fragen nach dem Baubeginn auf. Doch jedes Mal musste man seitens der Verwaltung die Hände heben. Ohne Zweifel haben die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, die zusätzlichen Aufgaben aus der Bewältigung der Flutkatastrophe und Änderungen im Baurecht ihre Spuren auch in der Rheinbacher Verwaltung hinterlassen. Kein Personal, Krankheit, zusätzliche Aufgaben waren die Argumente der Verwaltung zum scheinbaren Stillstand in Sachen Verbrauchermarkt Wormersdorf.
Vor diesem Hintergrund hatte nun der Investor den Bürgermeister, die Leiterin des Fachbereichs für Stadtentwicklung und die Fraktionen eingeladen, um alle Beteiligten auf den aktuellen Stand zu bringen. Das Gespräch fand am 12. Juni im Rheinbacher Rathaus statt. Der Investor schilderte den bisherigen Verlauf. So wurden ab Juli 2022 die erforderlichen Unterlagen für eine Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange zusammengestellt und mit der Verwaltung detailliert abgestimmt. Am 15. November 2022 konnte dann endlich im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen der Beschluss hierzu gefasst werden. Seitdem hat der Investor vergeblich auf einen Fortgang im Verfahren gewartet. Seitens der Verwaltung wurde der Stillstand in Sachen Verbrauchermarkt mit hohem Arbeitsaufkommen und fehlendem Personal begründet. Der Technische Beigeordnete Torsten Bölinger stellte eine Verbesserung der Situation in Aussicht, da eine der zwei ausgeschriebenen Stellen bereits besetzt werden konnte und für etwas Entlastung sorgen würde. Fachbereichsleiterin Frau Thünker-Jansen schlug vor, einen Teil der noch ausstehenden Arbeitsleistungen im Genehmigungsverfahren zur Entlastung der Verwaltung vom Investor erledigen zu lassen, was rechtlich möglich sei. Die Fa. Schoofs sagte eine umgehende Prüfung mit der Geschäftsleitung zu.
Der Fraktionsgeschäftsführer der UWG, Axel Wilcke, lobte diesen Vorschlag, damit der seinerseits von ihm beantragte Bau eines Nahversorgers nun zügig zur Realität wird. Unterstützung fand dieser Vorschlag auch bei den anderen Fraktionen. Dem Fraktionsvorsitzenden des Bündnis 90/Grüne, Dr. Nils Lenke, ging der Vorschlag des Investors zur Stromversorgung mit einer Photovoltaikanlage auf der ca. 1.800 qm großen Dachfläche des Verbrauchermarktes nicht weit genug. Er forderte eine Erhöhung der bereits geplanten Stromgewinnung durch entsprechende Einrichtungen am Baukörper, was vom Investor als schwierig angesehen, aber weiter geprüft wird.
Sollte das Verfahren nun erfolgreich weitergeführt und zum Jahreswechsel 2023/2024 abgeschlossen werden, dann könnte im 1. Quartal 2024 mit dem Bau begonnen werden. Die Wormersdorfer Bürgerinnen und Bürger könnten sich dann über ein „Adventsgeschenk“ freuen. Dirk Zavelberg, sachkundiger Bürger der UWG-Fraktion, dankte zum Abschluss des Abends der Fa. Schoofs für ihre offenen Worte. Erfreulicherweise hat Fa. Schoofs zwischenzeitlich bestätigt, dass das Unternehmen zusätzliche Teil-Aufgaben während des Planverfahrens von der Verwaltung übernehmen wird und damit bereits begonnen hat. So wird die Umsetzung des Projektes beschleunigt.