Dienstag, 13. Juni 2023

CDU schlägt Stadtverwaltung bessere Ressourcennutzung vor


CDU schlägt Stadtverwaltung bessere Ressourcennutzung vor


Rheinbach steckt in einem Dilemma! Viele wichtige Projekte können nicht umgesetzt werden, weil schlichtweg Personal fehlt. Wie bereits mehrfach berichtet leidet die Stadt Rheinbach unter einem Investitionsstau. Insgesamt stehen Projekte in einer Größenordnung von 200 Millionen Euro an. Alleine der Haushalt 2023 weist Investitionsvorhaben in Höhe von 40 Millionen Euro aus, wohlwissend, das maximal 15 Millionen realistisch umsetzbar sind.

Durch die Flutschäden kam in den vergangenen fast zwei Jahren eine Vielzahl an dringlichen Instandsetzungen und Reparaturen zu der eh schon hohen Planungslast hinzu.

Teilweise müssen Neubauprojekte daher priorisiert werden, wie beispielsweise der Schulund Sporthallenneubau in Flerzheim, um einen geregelten Schulbetrieb sicherzustellen.

Insbesondere im wichtigen Planungsbereich Hoch- und Tiefbau der Stadtverwaltung klafft eine große Personallücke und die zur Verfügung stehenden Ressourcen sind ausgeschöpft.

Die Bewerberlage auf die ausgeschriebenen Stellen ist mehr als dürftig. Projekte müssen daher verschoben werden, Beginn ungewiss. Aufgrund von Personalmangel in der Verwaltung durch beispielsweise Kündigung und erst späterer Nachbesetzung der Stelle, mussten auch eigentlich entscheidungsreife Projekte, wie beispielsweise der Vollversorger in Wormersdorf, verschoben werden.

Eine Arbeitsgruppe aus Verwaltung und Fraktionen des Rates versucht nun anhand von Kriterien die Priorisierung und damit die Umsetzung wichtiger Projekte voranzutreiben.

Die CDU-Fraktion hat sich in ihrer letzten Fraktionssitzung mit der Thematik Personal- und Fachkräftemangel in der Verwaltung intensiv beschäftigt und mehrere Ansätze erarbeitet, die zu einer Verbesserung der Personalsituation und damit zu einer schnelleren Umsetzbarkeit von drängenden Baumaßnahmen führen können.

  1. Die angespannte welt- und finanzpolitische Lage hat direkte Auswirkungen auf das Baugewerbe. Glaubt man den Schilderungen der Bauindustrie steuert Deutschland auf eine Katastrophe in dieser Branche hin. Aufgrund fehlenden Materials, gestiegener Materialkosten, hoher Inflation und gleichzeitig gestiegener Zinsen für Baudarlehen zeigt sich ein Rückgang von Baumaßnahmen in allen Sektoren der Bauindustrie. Hohe Stornierungsraten machen den Unternehmen zu schaffen, Kurzarbeit ist nicht ausgeschlossen. Hier zeigt sich nach Meinung der CDU-Fraktion ein realistischer Ansatzpunkt: Durch die gezielte Personalanfrage bei Ingenieur- und Planungsbüros, die aufgrund dieser sich verschärfenden Krise Auftragsleerlauf haben, wäre eine Besetzung offener Verwaltungsstellen, wenn auch nur vorübergehend, zu lösen. Den Mitarbeitern droht keine Kurzarbeit oder Jobverlust, sondern lediglich eine Verlagerung ihrer Arbeitstätigkeit in die Kommune.
  2. Das sogenannte „Senior-Projekt“ wird vielerorts bereits erfolgreich praktiziert. Dabei handelt es sich um eine Rekrutierung von Fachkräften, die sich bereits im Ruhestand befinden, die bei Interesse vorübergehend wieder in den aktiven Dienst zurückkehren und unterstützen. Städte und Gemeinden greifen damit auf ungenutzte Ressourcen zurück, die über langjährige Berufserfahrung und Expertise verfügen und in der aktuellen Situation helfen können. Gleichzeitig kann bei steigenden Verbraucherpreisen ein finanzieller Zugewinn zur monatlichen Rente ein Anreiz sein.


Die Vorschläge wurden dem technischen Beigeordneten der Stadt Rheinbach, Herrn
Bölinger, zugeleitet mit der Bitte um Prüfung. Die CDU Fraktion bietet gerne ihre Hilfe bei der
Realisierung der Vorschläge an.