Donnerstag, 22. Dezember 2022

Zur Erinnerung:

Zur Erinnerung:


„Von den durch „Bernd“ betroffenen Ländern erlitt Deutschland mit ca. 190 die höchste Zahl an Todesopfern, 134 allein im Ahrtal. In RLP waren sieben Landkreise betroffen – Ahrweiler, Bernkastel-Wittlich, Cochem - Zell, Eifelkreis Bitburg - Prüm, Mayen-Koblenz, Trier- Saarburg und der Vulkaneifelkreis, sowie der Ortsteil Ehrang der Stadt Trier, insgesamt 65.000 Menschen.“(1)

In NRW starben 47 Menschen. Rund 20.000 Privathaushalte und 7000 Gewerbeimmobilien in einem großen Gebiet wurden Opfer des Hochwassers. Dies betraf: Bochum, Bonn, Düren, Düsseldorf, Ennepe-Ruhr-Kreis, Essen, Euskirchen, Kreis Euskirchen, Hagen, Heinsberg, Hochsauerlandkreis, Köln, Leverkusen, Märkischer Kreis, Mettmann, Mönchengladbach, Mülheim an der Ruhr, Oberbergischer Kreis, Oberhausen, Olpe, Remscheid, Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Kreis Neuss, Rhein-Sieg-Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis, Soest, Solingen, Siegen-Wittgenstein, Städteregion Aachen, Unna, Viersen und Wuppertal. Der geschätzte wirtschaftliche Gesamtschaden in NRW beläuft sich auf ca. 12,3 Mrd. EUR.

Weitere betroffene Bundesländer mit Schäden: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen,
Saarland, Sachsen, Thüringen.

Die von der Flut Juli 2021 Betroffenen müssten für das Engagement der „Letzten Generation“ sehr viel Sympathie empfinden, haben doch sie als erste in Deutschland leidvoll erfahren, mit welcher Gewalt der Klimawandel Menschen treffen kann und zukünftig treffen wird. Ist doch die Wahrscheinlichkeit 10:1, dass es ohne Klimawandel jetzt eher nicht eingetreten wäre.

Dazu bräuchte es bei den Betroffenen aber der Einsicht, dass mehr geschehen muss als das Ampel BlaBla. Zu erkennen ist das aber nicht. Sie streben immer noch den gleichen Lebensstil an wie vor der Katastrophe. Von notwendiger Beschränkung keine Spur. Sie wählen immer noch die Parteien, die den Klimawandel weiter beschleunigen. Sie fahren immer noch die gleichen Autos, machen wenn sie es sich leisten können, wieder die gleichen klimaschädlichen Urlaube. Und jedenfalls macht es nicht den Eindruck als ob die Mehrheit verstanden hätten, dass die Wahrscheinlichkeit von 10:1 für derartige Katastrophen bei 1,2° globaler Temperaturerhöhung nur das Anzeichen für das Kommende ist. Jedes Zehntel Grad lässt die zu erwartenden Katastrophen noch wahrscheinlicher und heftiger werden.
Ok, wie die „Letzte Generation“ es macht müssen nicht alle unbedingt gut finden. Fraglos wird aber Radikaleres als Fridays for Future gebraucht. So sehr die FfF Aktivisten Politik und Gesellschaft geweckt haben, so wenig hat es geholfen das Notwendige engagiert anzugehen. Politik und Gesellschaft haben wieder die Schlafmütze weit über die Ohren gezogen und blasen hektisch mehr CO2 aus Gas und Kohle in die Luft.

Bei der Kritik an den Politikerinnen und Politiken muss auch immer klar sein, sie sind es, weil die Wähler das so bestimmt haben und sie haben es so bestimmt, weil sie wussten, dass die Gewählten sich nicht an den Lebensstil der Gesellschaft herantrauen. Sie sind Meister der Verdrängung. Sie wählen eben die, die dem gleichen Lebensstil frönen.

An der politischen Reaktion besonders aus dem konservativen, gar rechten Lager bemerkt man, dass die Aktionen „Letzten Generation“ angekommen sind. Um ein Sprichwort zu verwenden: „Getretene Hunde beißen.“ Gut, dass es sich um Hunde im übertragenen Sinne handelt, sonst wäre das Tierquälerei.

Peter Schürkes

(1)PERC Ereignisanalyse Hochwasser „Bernd“, Zurich Versicherung