Freitag, 2. Dezember 2022

RVK-Fahrpersonale erhalten digitale Unterstützung.

Die ersten Tablets wurden am Betriebsstandort Meckenheim übergeben

RVK-Fahrpersonale mit ihren verpackten Tablets, RVK-Geschäftsführer Dr. Marcel Frank, Vertreter der Projektgruppe und Fort- und Weiterbildung

RVK-Fahrpersonale erhalten digitale Unterstützung.

Heinzi ist mit an Bord.


  • Die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) führt Tablets für Fahrpersonale ein 
  • Bis zu 342.000 Euro aus dem Förderprogramm „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ des BMDV
  • 50% der Hardwarekosten wurden mit der Finanzierung abgedeckt


Köln, 30. November 2022. „Heinzi“ ist die Abkürzung für Heinzelmännchen und zugleich der Name der Tablets, die bei der RVK seit November 2022 an die Fahrpersonale ausgegeben werden. Heinzi nimmt den Fahrpersonalen zwar keine Arbeit ab, aber der Tableteinsatz ermöglicht ihnen einen standortunabhängigen, schnelleren und papierlosen Zugang zu relevanten und aktuellen Informationen. 

Denkt man als Verkehrsunternehmen digitale Kommunikation schlüssig für alle Betroffenen und Beteiligten durch, so sollte das Fahrpersonal nicht übersehen werden. Fahrgastfragen, Baustellen, Straßensperrungen oder Unfälle sind keine Seltenheit und da eine erforderliche Kommunikation nicht selten zu spät oder gar nicht möglich ist, profitieren Busfahrerinnen und Busfahrer der RVK enorm von Heinzi. Hinzu kommt, dass eigene Eingaben der Fahrpersonale schneller und einfacher übermittelt werden können.

Die Tablets ersetzen ab sofort die papierbasierten Informationsquellen der RVK-Fahrpersonale. Warum das kein Luxus ist, sondern eher notwenige Konsequenz in einer Zeit von hoher Verkehrsdichte, des Klimawandels und einem enorm gestiegenen Bedarf an aktueller Information, erklärt RVK-Geschäftsführer Dr. Marcel Frank: „Wir müssen verhindern, dass eine Kluft zwischen den verfügbaren digitalen Möglichkeiten und ihrer Nutzung in Betrieben entsteht. Die Erwartungshaltung unserer Fahrgäste orientiert sich selbstverständlich an aktuellen technischen Entwicklungen. Hinzu kommt, dass der ÖPNV durch digitale Instrumente ein sehr viel moderneres und nachhaltigeres Arbeiten und Image entwickeln kann.“

Möglich wurde das Projekt durch das Förderprogramm: „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV). Fünf der sechs RVK-Standorte werden mit geförderten Tablets ausgestattet, für einen weiteren Standort war eine Eigenfinanzierung erforderlich.

Was war – was ist neu?

Die bislang übliche Fahrpersonalmappe, die mit Kursbüchern, Fahrplänen, dem persönlichen Kalender, Streckenkarten oder Informationen zu Umleitungen manchmal sehr schwer wog, kann ab sofort ganz wegfallen. Auch der Wust an Aushängen, die auf den Betriebsstandorten vor Fahrtantritt gesichtet werden mussten, kann entfallen. Das bedeutet die Ersparnis von Papier und Zeit und das Ausmerzen von vermeidbaren Fehlern – Hilfe für die Fahrpersonale, aber auch Entlastung der Verwaltungskräfte. 

Die Projektgruppe um Leiterin Jeanine Riehl herum ist gespannt: „Das Tablet für den Start zu konfigurieren war nicht leicht. Die Möglichkeiten, die sich bieten, sind so vielfältig, aber wir haben uns für einen Prozess des sukzessiven Aufbaus entschlossen, um den Fahrpersonalen einen leichten Übergang in das neue Medium zu ermöglichen. Als Kolleginnen und Kollegen freut uns natürlich auch, dass Heinzi eine Entlastung des Personals und eine Entzerrung der Arbeitsprozesse bedeutet.“

Bereits jetzt bietet Heinzi den Fahrpersonalen die aktuellen Dienstpläne, eine Kalenderfunktion, die sich mit dem persönlichen Kalender synchronisieren lässt, eine Fotokamera (relevant etwa bei Unfällen), den Zugang zu einem Formularmodul und deren automatisierte Weiterleitung an Zuständige, Kurspläne, den Abruf von Fahrplänen und Zugang zum RVK-Intranet sowie zum Internet. Von großer Bedeutung ist auch das e-Learning, welches schon vor längerer Zeit eingeführt wurde, aber bislang nur freiwillig über private Endgeräte der Fahrpersonale erfolgen konnte. 

Eine ganze Reihe von weiteren Applikationen werden im Laufe des kommenden Jahres ergänzt, so zum Beispiel ein Messengerdienst.

Dem Rollout der Tablets voran ging eine Testphase mit Freiwilligen, die selbstverständlich alle als Fahrerinnen und Fahrer tätig sind und somit das Tablet auf Herz und Nieren prüfen konnten. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, dass die Tablets jeder Fahrerin und jedem Fahrer persönlich im Rahmen von individuellen Schulungen übergeben werden. 

Den innovativen Background für die Tabletfunktionen bietet der Schweizer Software-Hersteller InnoTix mit der „öVPad“-App. 

Rund ums Tablet

Bei den fast 700 Tablets handelt es sich um iPads der 9. Generation mit 256 GB Speicher. Sie sind WLAN-fähig und verfügen über eine SIM-Karte mit 5 Gigabyte. Die permanente Verbindung über das Mobilfunknetz ist so gegeben. 

Mit Einführung von Heinzi wurden auch Betriebsvereinbarungen an die Fahrpersonale herausgegeben. Die Tablets dürfen während der Fahrt nicht bedient werden. Sie werden während der Fahrt über eine gesicherte Halterung mit Ladefunktion mitgeführt. Die Geräte können auch privat genutzt werden. 

Der Namenswettbewerb

Im vergangenen Jahr gab es einen firmeninternen Namenswettbewerb mit allen RVK-Fahrpersonalen. Hier hatte das „Heinzelmännchen“ gesiegt. Bei dem Namen handelt sich nicht um eine Abkürzung oder ein Akronym, sondern es stammt aus der Geschichte der Kölner Heinzelmännchen. Ein RVK-Fahrer hatte den Namen vorgeschlagen, da er das Büchlein bei seinem Umzug nach Köln als Geschenk erhielt und fand, dass der Name wunderbar auf den kleinen digitalen Helfer der Fahrpersonale passt. Um das Heinzelmännchen aber stärker ins 21. Jahrhundert zu holen, hat das Tablet nun den Kurznamen Heinzi erhalten.