Sonntag, 6. November 2022

Nur trauern kann Trauer lindern oder der Schmerz verlangt gespürt zu werden


Nur trauern kann Trauer lindern oder der Schmerz verlangt gespürt zu werden


Gut besucht war der Ratssaal des Rheinbacher Glasmuseums am 02.11.22 anlässlich des Vortrags von Monika Müller zum Thema „Nur trauern kann Trauer lindern“, der von der Ökumenischen Hospizgruppe organisiert wurde. Gut besucht, für ein Thema das „nicht so beliebt“ ist, wie Frau Müller zu Anfang Ihres Vortrags bemerkte.  

Ca. 3 Millionen Menschen geraten jährlich allein in Deutschland durch den Verlust eines nahestehenden Menschen in den Zustand der Trauer. Voraussetzung für Trauer ist der Verlust von Jemandem oder durchaus auch von Etwas, zu dem man eine innige Beziehung hat - in Resonanz steht. Trauer ist keine Krankheit, sondern eine angemessene, den ganzen Menschen erfassende und sein gesamtes Leben durchtönende Reaktion auf einen erlittenen Verlust.

Trauer ist niemals „einfach“. Sie ist, verwickelt, vielseitig, komplex, unübersichtlich, ein hin und her, ein sowohl als auch. In der Trauer befindet man sich in einer Verwirrung der Verleugnung des Verlustes, der Wut darüber, der Akzeptanz, den Erinnerungen und dem Finden neuer Verhaltensstrukturen. Beratung und Begleitung fördern eine entWICKLUNG dieser Verworrenheit. Jedoch braucht nicht jeder eine professionelle Trauerbegleitung. Das Umfeld von Familie, Freunden, Nachbarschaft, Kollegium ist in vielen Fällen bereits ausreichend hilfreich. Ein freundlicher Blick, ein „Reden lassen“, ein „Es tut mir leid“, ein Händedruck sind gute „erste Hilfe“ bei einer Begegnung mit Trauernden – und dies immer wieder.
Was auch das Umfeld eines Trauernden wissen sollte: Trauer kann und soll man nicht verhindern. Sie endet nicht, aber sie verändert Ihren Charakter. Jeder Verlust verstärkt bereits erlebte Trauer. Jeder trauert anders – auf seine eigene Weise – wie es zu ihm und seiner Beziehung zu dem verlorenen passt.

Nach einem langen Applaus und einigen Interessierten Fragen des Publikums, bedankte sich Prof. Dr. Lukas Radbruch, der Vorsitzende der Ökumenischen Hospizgruppe e.V. Rheinbach - Meckenheim - Swisttal mit einem Strauß Blumen bei Frau Müller für Ihre bedeutende und wichtige Arbeit.

Weitere Informationen zum Verein finden Sie unter: www.hospiz-voreifel.de
Weitere Informationen über Monika Müller finden Sie unter: www.monikamueller.com