Samstag, 30. Juli 2022

Auf der Zielgeraden zur Titelverteidigung: Motorsportteam der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg stark in die Saison gestartet

Der neue G22e-Elektro-Rennwagen der H-BRS hat bei den ersten Rennen der Saison eine starke Performance gezeigt. Foto: BRS Motorsport

Auf der Zielgeraden zur Titelverteidigung: Motorsportteam der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg stark in die Saison gestartet


Mit neuem Elektro-Rennwagen und großer Motivation hat das studentische Motorsportteam der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) die ersten Erfolge der Saison bei internationalen Rennen eingefahren. In Italien und Tschechien gehörte das Team aus Sankt Augustin zu den besten drei. Höhepunkt wird im August der Wettbewerb auf der Rennstrecke von Castellolí in Spanien sein, wo die Studierenden von BRS Motorsport den im Vorjahr eingefahrenen Titel verteidigen wollen. Zuvor steht der herausfordernde Wettbewerb auf dem Hockenheimring an.

Eine echte Pause ist Mia nicht vergönnt, denn bereits ab dem 15. August steht der nächste Wettbewerb an: Auf dem Hockenheimring wird Mia, der neue Elektro-Rennwagen der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, sich bei der Formula Student Germany mit den besten Modellen ihrer Klasse aus Europa messen dürfen. „Mia“ ist der Spitzname des Rennwagens im Formel-1-Stil, den Studierende der Hochschule konstruiert und gebaut haben. Erst im Juni hatte die studentischen Motorsportgruppe das offiziell G22e genannte Modell fertiggestellt und auf dem Campus der Hochschule in Sankt Augustin vorgestellt.

Podiumsplätze in Italien und Tschechien


Die ersten Rennen der Saison, bei denen der G22e an den Start gegangen ist, sind aus Sicht des BRS Motorsport sehr erfolgreich verlaufen: Sowohl bei dem Rennen in Italien Mitte Juli als auch zuletzt in Tschechien hat der Renner aus Sankt Augustin eine Reihe von Einzeldisziplinen für sich entschieden und Podiumsplätze erreicht. In Italien, auf dem Autódromo Riccardo Paletti in der Nähe von Varano, haben die Studierenden mit ihrem Wagen Platz zwei in der Gesamtwertung erreicht. Auf der kurvenreichen Rennstrecke von Most, vom 18. bis 24. Juli Schauplatz der Formula Student Czech Republic, hat G22e in einem Herzschlagfinale den Gesamtsieg punktemäßig nur ganz knapp verpasst und den dritten Platz erzielt. Etwa 30 Mitglieder des Formula-Student-Teams der Hochschule sind jeweils zusammen mit Mia zu den Rennen gereist.

Die Zeit bis zu dem Rennen auf dem traditionsreichen Hockenheimring werden die Studierenden des BRS Motorsport nun für technische Überprüfungen und Optimierungen nutzen. Dafür werden Teile des Rennautos viel Zeit auf dem Prüfstand verbringen, aber auch zahlreiche Testfahrten unternehmen.

„Derzeit bekommt Mia einen kompletten mechanischen und elektrischen Check, um mögliche Schäden und Schwachstellen, die sich auf den Events aufgetan haben könnten, zu finden und zu reparieren“, sagt Dennis Günther, Vorstandsmitglied bei BRS Motorsport. „Danach heißt es testen, testen, testen.“

Sehr zufrieden ist der BWL-Student im 8. Semester mit den technischen Neuerungen, die den G22e von dem Vorgängermodell unterscheiden: „Insbesondere die Telemetrie war auf den Wettbewerben sehr wertvoll, da wir Mia während der dynamischen Disziplinen komplett überwachen konnten und den Fahrern so Hinweise zu Fahrstil und dem Status des Rennwagens geben konnten.“

„Zwei Wochen wenig Schlaf und regelmäßig über 35 Grad Außentemperatur auf den Rennstrecken waren sicherlich nicht die einfachsten Bedingungen für die ersten Events im Rennkalender, doch wir haben als Team eine fantastische Leistung gezeigt und die harte Arbeit der letzten Monate hat sich auf der Rennstrecke durch eine herausragende Performance des Rennfahrzeugs gezeigt“, blickt Teamkapitän Vitus Redmann auf die erste Hälfte der Saison zurück.

Beeindruckende Performance mit vier Elektromotoren


Und die Performance des Hochschul-Rennwagens ist beeindruckend: In 2,5 Sekunden beschleunigt er auf 100 km/h. Die ganz in Schwarz gehaltene G22e wiegt 200 Kilogramm und hat eine Leistung von 80 Kilowatt. Ein Viertel des Gewichts entfällt allein auf den Akkumulator, der die vier Elektromotoren, einer an jedem Rad, mit Energie versorgt. Ein Telemetrie-System erfasst – wie in der Formal 1 – alle relevanten Daten während der Fahrt und überträgt sie an die Box.

Eine Mia in Bestform werden die Mitglieder von BRS Motorsport, etwa 80 Studierende der H-BRS sind in dem Verein aktiv, brauchen, um die Erfolgsserie fortzusetzen. Denn nach dem Rennen auf dem Hockenheimring bleibt nur wenig Zeit für den allerletzten Feinschliff: Schon ab dem 29. August wird es darum gehen, auf der Rennstrecke von Castellolí in Katalonien den Titel zu verteidigen, den das Motorsportteam der Hochschule dort im letzten Jahr mit „Luna“ geholt hat. Vor allem mit der Konstruktion und der Auslegung des Fahrzeuges überzeugte das Team in Spanien und ließ die Konkurrenz weit hinter sich. Auch Luna wurde von Studierenden der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Sankt Augustin innerhalb eines Jahres konstruiert und gebaut.

Für jede Saison ein neuer Rennwagen


Die Studierenden von BRS Motorsport bauen in ihrer Werkstatt auf dem Campus Sankt Augustin für jede Rennsaison ein neues Rennauto. Die Gruppe besteht seit 2006 und nimmt regelmäßig an der Formula Student in Europa teil. Seit 2014 baut sie ausschließlich elektrisch angetriebene Wagen. Die Mitarbeit in der interdisziplinären Motorsport-Gruppe ist eingebettet in das Lehrangebot der Hochschule und wird betreut von Professor Dirk Reith, Direktor des Instituts für Technik, Ressourcenschonung und Energieeffizienz (TREE). Sein Hauptaugenmerk lag in dieser Saison auf der konsequenten Anwendung von Kosten- und Produktionsmanagement unter Nachhaltigkeitsaspekten. Die Entwicklung und der Bau des Rennwagens werden von Sponsoren unterstützt.