Samstag, 12. Februar 2022

Eindrücke der Flutkatastrophe erhalten Lebendigkeit im Bild

Tim Schock - Titel: Wiederaufbau, Hoffnung im Prozess
Jana Sommerhof mit Werk - Titel: Unendlicher Augenblick

Jana Sommerhof - Titel: Unendlicher Augenblick

Lisa Ohrem - Titel: Verarbeiten der Katastrophe


Während der Flut

Eindrücke der Flutkatastrophe erhalten Lebendigkeit im Bild

Inspiriert durch die Geschichten und Eindrücke nach der Unwetterkatastrophe am 14.07.21 hielten Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums Rheinbach (SGR) im Kunstunterricht der Jahrgangsstufe 12 diese besondere Zeit der Erinnerung, der Überwindung, des Bewahrens, des Mutes und des Riskierens in Fineliner- und Bleistiftzeichnungen fest. 35 Werke geben nun einen Eindruck von der Intensität des Erlebten und den unterschiedlichsten Formen der Verarbeitung dieser erschütternden Naturkatastrophe wider. Zu sehen sind die ausdrucksstarken Bilder im Format DIN A3, die unter Anleitung von Fachlehrerin Carla Kluth entstanden sind, derzeit in der Ausstellung „Zeit des Bangens, Zeit des Schmerzes, Zeit der Freude“ im Glasmuseum Rheinbach.

„Es war kein einfach zu bearbeitendes Thema, urteilen Jana Sommerhof und Vanessa Müller in ihren einleitenden Worten zur Ausstellungseröffnung im Glasmuseum der Stadt Rheinbach, „zumal jeder von uns in irgendeiner Form die Flutkatastrophe selbst erlebt hat und die Erinnerungen daran sehr persönlich und noch sehr frisch sind. Recht schwer war es zunächst auch, die Zeichnungen mit Fineliner und Tusche zu gestalten.“ Bürgermeister Ludger Banken, der es sich nicht nehmen ließ, die Ausstellung selbst zu eröffnen, zeigte seine Bewunderung: „Ich bin begeistert, dass Sie den Mut hatten, sich dieses Themas anzunehmen, und ich bin stolz, dass Sie als Schülerinnen und Schüler des Städt. Gymnasiums dieses Thema so fantastisch umgesetzt haben.“ Auch Marcelo Jansen, stellvertretender Schulleiter am SGR, sprach den Schüler-/innen sein Kompliment aus und verwies darauf, dass der Ausstellungsort, das Glasmuseum, gerade deswegen der geeignete Ausstellungsort sei, „da man gerade hier an der Bachstraße, im Ortskern konkret sehr stark betroffen war.“

Dem Kunstprojekt vorausgegangen war eine intensive Auseinandersetzung mit dem spanischen Künstler Francisco Goya. Dieser erwies sich als kritischer Beobachter seiner Zeit. In seinen Radierzyklen “Desastres de la Guerra” und “Los Caprichos” gibt er einen Blick in die Abgründe der menschlichen Psyche sowie des Zeitgeschehens. Der Betrachter kann sich seiner Wirklichkeit nicht entziehen, ist mitten drin und wird unmittelbar konfrontiert.

Die in dem Kunstunterrichtsprojekt entstandenen Werke sind noch bis zum 13. März 2022 im Glasmuseum Rheinbach, Himmeroder Wall 6, 53359 Rheinbach, in Raum 13  zu sehen.