Foto: Sarah Leßenich |
Lernende des Städtischen Gymnasiums Rheinbach erhalten iPads für ihre Schullaufbahn
„Nie wieder das schwere Buch schleppen müssen“, mögen sich einzelne Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums (SGR) freuen. „Nie mehr die Ausrede mit den Hausaufgaben, die angeblich auf dem Schreibtisch liegen“, mögen wiederum einzelne Lehrkräfte hoffen. In der Theorie wie auch in der Praxis geht das Potential digitaler Endgeräte aber natürlich weit über derartige Überlegungen hinaus, wie der bereits etablierte Einsatz der iPads in den Jahrgängen 7-9 zeigt. David Schmitz, einer der Koordinatoren, die die Digitalisierung der Schule vorantreiben, resümiert: „Unserem Ziel, die Schülerinnen und Schüler gut vorbereitet in die digitale Welt zu entlassen, sind wir in den letzten Jahren durchaus nähergekommen. Ob Erklärvideos zum Verhältniswahlrecht, eBooks zu Landschaftszonen der Erde, Podcasts über „Different regions of the USA“ oder ganz einfach die Verwendung von TEAMS als Kommunikationstool – unsere Schülerschaft hat schon auf eindrucksvolle Weise bewiesen, dass sie auch mit digitalen Werkzeugen gut arbeiten kann.“
Vor allem im Bereich des selbstgesteuerten und selbstorganisierten Lernens und Arbeitens war die bisherige Ausstattung am SGR – meist ein iPad pro Raum für zwei bis drei Schülerinnen und Schüler – aber nur begrenzt geeignet. Auch die fehlenden Möglichkeiten zur Individualisierung der Geräte ist noch ein Problem. „So kann man keine Daten langfristig sicher speichern, da die Geräte von verschiedenen Schülerinnen und Schülern genutzt werden und nicht sicherzustellen ist, dass dieselben Lernenden immer dasselbe Gerät bekommen. Aus diesem und anderen Gründen stand am Ende einer langen Planungsphase, an der Eltern, wie Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte gleichermaßen mitgewirkt haben, die Erkenntnis, dass wir eine 1:1-Ausstattung erproben möchten“, erläutert Schmitz. „Im aktuellen Jahrgang 10 (EF) hat daher jede Schülerin und jeder Schüler für den Rest seiner Laufbahn am SGR vom Schulträger ein iPad mit Stift und Tastatur erhalten.“ Perspektivisch ist dann die Ausstattung weiterer Jahrgänge geplant – die aktuelle Q1 (Jahrgangsstufe 11) kann durchaus noch auf eine Ausstattung im Kalenderjahr 2021 hoffen.
Über Art und Umfang des Einsatzes eines iPads zu entscheiden, obliegt grundsätzlich den jeweiligen Lehrkräften. „Die Fachschaften arbeiten bereits fleißig daran, das für die Sekundarstufe I entwickelte Medienkonzept auch für die Sekundarstufe II anwendbar zu machen und regelmäßig kommen neue Anwendungsideen hinzu“, erklärt Schulleiter Stefan Schwarzer, „hier funktioniert auch der Austausch innerhalb des Kollegiums vorbildlich. Eventuell werden sich dennoch einige Chancen, aber auch Probleme im Zusammenhang mit dieser Neuerung erst in der Praxis zeigen, weswegen die Nutzung nach etwa einem halben Jahr evaluiert werden soll.“
Nick (Jgst. 10) bezieht Stellung zu der Ausstattung seiner Jahrgangsstufe mit den digitalen Geräten: „Die Ausgabe der iPads für unsere Unterrichtszwecke finde ich sehr gut, denn sie strukturieren den Schultag mithilfe von Apps, wie dem Hausaufgabenplaner. Ein weiterer großer Vorteil ist meiner Meinung nach, dass man alle Unterrichtsmaterialien immer bei sich trägt und man in Freistunden für Fächer, deren Materialien man früher nicht dabeigehabt hat, nun arbeiten oder lernen kann. Zudem kann der Unterricht sehr kreativ gestaltet werden. Es ist genau der richtige Schritt sich vor den Umbrüchen nicht zu verstecken.“