Mittwoch, 29. September 2021

Ehemaliger Schüler Norbert Röttgen überzeugt, CDU enttäuscht







Ehemaliger Schüler Norbert Röttgen überzeugt, CDU enttäuscht

Das Projekt „Juniorwahl“ am Städtischen Gymnasium Rheinbach erneut ein voller Erfolg

Dass Stimmsplitting bei der Bundestagswahl nicht nur möglich, sondern gängige Praxis ist, haben die Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums in Rheinbach in den vergangenen Wochen offenbar gelernt. Während Dr. Norbert Röttgen, CDU-Direktkandidat des Wahlkreises und ehemaliger Schüler des SGR, mit deutlichem Abstand das (fiktive) Direktmandat erlangen konnte, brach seine Partei im Vergleich zur simulierten Wahl vor vier Jahren um mehr als die Hälfte ein: Einem Stimmenanteil von 28,6% im September 2017 stehen bei der aktuellen Juniorwahl nur noch 11,9% gegenüber. Strahlende Sieger am SGR sind die Grünen, die ihr Ergebnis um 11,4 Prozentpunkte auf 30,5% verbessern konnten. Ebenfalls verbessert haben sich FDP (22,5%) und SPD (16,2%).

Das in Rheinbach seit vielen Jahren bei allen überregionalen Wahlen durchgeführte Projekt „Juniorwahl“ setzt sich das „Üben und Erleben von Demokratie“ zum Ziel. Die unterrichtliche Vorbereitung einerseits und die originalgetreue Wahlsimulation andererseits sollen dabei die Motivation, sich an politischen Prozessen zu beteiligen, erhöhen und allgemein Begeisterung für und Interesse an Politik wecken.

Dass das Projekt von den Schülerinnen und Schülern am Städtischen Gymnasium sehr gut angenommen wird, zeigt neben den vielen positiven Rückmeldungen nicht zuletzt auch die hohe Wahlbeteiligung von 87%, die trotz der Tatsache zustande kam, dass große Teile des Abiturjahrgangs noch bis 30 Minuten vor Schließung des Wahllokals an einer fünfstündigen Klausur teilgenommen hatten und es sich dennoch nicht nehmen ließen ihre Stimme abzugeben. Auch die Unterstützung durch freiwillige Wahlhelferinnen und Wahlhelfer war bemerkenswert.

Auch wenn das Ergebnis für die tatsächliche Wahl natürlich keine direkte Relevanz hat, kann man sicherlich davon ausgehen, dass die Parteien in Anbetracht von deutschlandweit 1,5 Millionen Juniorwählerinnen und -wählern die Ergebnisse interessiert zur Kenntnis nehmen werden.

Text: David Schmitz
Fotos: Elke Viltz