Transferallianz formiert sich
Minister Pinkwart begrüßt Kooperation zwischen Hochschulen und Industrie- und Handelskammern
Mit dem Ende der Kohleverstromung geht ein tiefgreifender Strukturwandel im Rheinischen Revier einher. Dieser Transformationsprozess lässt sich nur dann erfolgreich gestalten, wenn die Ressource Wissen optimal genutzt wird. Damit dies gelingt, hat sich die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg mit den fünf anderen Hochschulen für angewandte Wissenschaften in der Region (FH Aachen, HS Niederrhein, RFH Köln, Katholische Hochschule NRW und TH Köln) zur Transferallianz für das Rheinische Revier (TARR) zusammengeschlossen. NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart begrüßt diese Kooperation.
"In dieser Allianz bündeln wir unsere spezifischen Kompetenzen in Bildung, Forschung und Innovation und werden gemeinsame Projekte sichtbar vorantreiben. So können wir unsere Erfahrungen im Transfer wirkungsvoll für das Revier einsetzen", meint Vizepräsident Udo Scheuer, der die Kooperation in der Allianz seit ihrer Gründung begleitet. Scheuer weiter: "Erste gemeinsamen Vorhaben sind in der Anbahnung."
Die TARR hat wiederum mit den drei Industrie- und Handelskammern im Rheinischen Revier - Mittlerer Niederrhein, Köln und Aachen - eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, um "stärker als zuvor in Köpfe, Quartiere und Talente zu investieren sowie der Herausforderung der Digitalisierung mit geeigneten Formaten zu begegnen", wie es in der Vereinbarung heißt. Nun überreichten die Spitzen der Hochschulen und der Industrie- und Handelskammern die Kooperationsvereinbarung im Rahmen eines Gedankenaustauschs in Neuss an NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart.
Ziel: Rheinisches Revier als Vorreiterregion für klimaneutrale Wirtschaft
"Die hervorragende Wissenschaftslandschaft im Rheinischen Revier hat das Potenzial, den Strukturwandel erfolgreich zu gestalten", sagte Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. "Voraussetzung dafür ist, dass die exzellente Forschung vor Ort in die regionale Wirtschaft ausstrahlt, dass bestehende Unternehmen Impulse aus der Forschung erhalten, Gründungen aus Forschungseinrichtungen entstehen und sich auswärtige Unternehmen neu im Revier ansiedeln." Prof. Dr. Martin Wortmann, Präsident der Rheinischen Fachhochschule Köln, ergänzte: "Der Traum ist ein Innovation Valley, und der Weg dorthin die Schaffung des Transferraums Rheinisches Revier. Wir sind davon überzeugt, dass diese einmalige Kooperation der Hochschulen und IHKs einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen dieser Ziele leisten wird." Das Bündnis zwischen Kammern und Hochschulen sei eine "mächtige Allianz": "Wir stehen für 80.000 Studierende, 1.300 Professorinnen und Professoren, 70 Institute und 320.000 Unternehmen."
Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart freute sich über das Engagement der Partner: "Wir wollen das Rheinische Revier zu einem europaweiten Vorreiter für eine klimaneutrale Wirtschaft machen. Das gelingt uns nur, wenn wir die großen Potenziale der Region voll ausschöpfen. Die vereinbarte Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen und den Industrie- und Handelskammern ist ein wichtiger Schritt, damit uns der Innovationstransfer zwischen Forschung und Mittelstand schnell gelingt. Für diese Partnerschaft bin ich sehr dankbar."
Für Prof. Dr. Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, ist die Allianz ein starker Partner bei der Transformation des Rheinischen Reviers in ein Revier mit Zukunft: "Die beteiligten Hochschulen für angewandte Wissenschaften haben langjährige, exzellente Erfahrungen mit Wissens- und Technologietransfer. Ihre Wissenschaft zielt auf die konkreten Herausforderungen, vor die Wirtschaft und Gesellschaft gestellt sind und diese massiv verändern werden. Innovative Technologien und -prozesse liefern Antworten auf den Klimawandel, die Digitalisierung, den Handel und die Wettbewerbsfähigkeit in neuen Märkten, die soziale Akzeptanz und die soziale Absicherung von Veränderung. Ihre besonderen, in der Transferallianz verzahnten Kompetenzen machen die Hochschulen zu einem wichtigen Akteur für eine erfolgreiche und auf Dauer tragfähige Entwicklung des Rheinischen Reviers."