Freitag, 27. August 2021

Campus Rheinbach: Ministerin sichert Hochschule Bonn-Rhein-Sieg volle Unterstützung zu

Schadensbegehung am Campus Rheinbach: NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen mit Hochschulpräsident Hartmut Ihne und Dekanin Michaela Wirtz. Foto: Dominik Pieper

Campus Rheinbach: Ministerin sichert Hochschule Bonn-Rhein-Sieg volle Unterstützung zu

Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft in NRW, hat sich am Freitag (27. August 2021) am Campus Rheinbach der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) ein Bild von den Flutschäden gemacht. Sie sicherte die volle Unterstützung des Landes bei der Instandsetzung der Schäden zu. Bei dem schweren Unwetter Mitte Juli ist der Campus überflutet worden, die genaue Höhe der Schäden ist aktuell noch nicht zu beziffern. Dennoch sollen im Wintersemester alle Lehrveranstaltungen stattfinden, möglichst viele davon in Präsenz. Die betroffenen Fachbereiche nutzen Ausweichquartiere.

Beim Rundgang mit Hochschulpräsident Hartmut Ihne, Kanzlerin Angela Fischer und Ute Schmitz, Dezernentin für Facility Management, Bauen und Sicherheit, informierte sich die Ministerin über die verheerenden Flutfolgen. Das Wasser stand im Keller der Hochschule und in den Erdgeschossen. Dadurch sind Büros, Seminarräume, Labore und Lagerräume betroffen. Die Feuchtigkeitsprobleme sind so gravierend, dass eine Kernsanierung erforderlich ist. Zudem muss die technische Infrastruktur des Campus komplett erneuert werden, da sie durch das Hochwasser ebenfalls zerstört wurde.

"Am Geld wird der Aufbau nicht scheitern", versicherte Ministerin Pfeiffer-Poensgen. Die größere Herausforderung sei das Bauvorhaben an sich. Doch zeigte sie sich optimistisch, dass die Hochschule die Sanierung gut meistern werde - zumal sie eine der wenigen Hochschulen im Land sei, die beim Thema Bauen eigenverantwortlich handele. "Dadurch ist vor Ort bekannt, was gebraucht wird, die Wege sind kurz." Beeindruckt zeigte sie sich von den Gesprächen, die sie beim Rundgang führte. "Ich habe hier viele energiegeladene Menschen getroffen, die sich für ihre Hochschule verantwortlich fühlen und sagen: ,Wir kriegen das wieder hin'."

Die betroffenen Fachbereiche Angewandte Naturwissenschaften und Wirtschaft arbeiten daran, im Wintersemester möglichst viele Lehrveranstaltungen in Präsenz anzubieten. Ein wichtiges Ausweichquartier ist ein 5000 Quadratmeter großes Gebäude an der Heisenbergstraße, das nur wenige Gehminuten vom Campus entfernt liegt und zum 1. September bezogen wird. Dort richtet die Hochschule Laborplätze für Forschung und Lehre ein. Beim Institut für Anorganische Chemie der Universität Bonn kann der Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften ebenfalls Laborräume für sehr wichtige grundlegende Arbeiten in chemischen Praktika in bestimmten Zeitfenstern mitnutzen. Weitere Räumlichkeiten an der Universität stehen in Aussicht.

Bei der Suche nach Interimslösungen war die Hilfsbereitschaft nicht nur in der wissenschaftlichen Landschaft groß, sondern auch bei der Stadtverwaltung und bei Schulen in Rheinbach. So kann die Hochschule im Wintersemester das Stadttheater und die Stadthalle mitnutzen. Außerdem besteht die Möglichkeit, das Woki in Bonn zeitweise zu nutzen. Weitere Optionen werden derzeit geprüft.

"Wir werden auch im Wintersemester wieder eine hohe Qualität in Lehre und Forschung bieten können", sagte Hochschulpräsident Hartmut Ihne. "Ein Teil der Lehre wird womöglich digital angeboten, aber wir halten voll und ganz an unserem Studienangebot fest."