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| Das Bild, das in Erinnerung bleiben wird: das traditionelle Hütewerfen. Foto: Nathan Dreessen/Hochschule Bonn-Rhein-Sieg |
„Seien Sie erfolgreich, aber seien Sie vor allem glücklich“: Hochschule Bonn-Rhein-Sieg verabschiedet Absolventinnen und Absolventen
Feierlicher Abschluss mit traditionellem Hütewerfen: Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) hat am Samstag (25. Oktober) mit einer zentralen Feier im Telekom Dome auf dem Bonner Hardtberg rund 560 Absolventinnen und Absolventen des vergangenen Akademischen Jahres verabschiedet. Insgesamt feierten bei diesem besonderen Ereignis rund 2800 Gäste.
„Dieser Tag ist ein Meilenstein – für Sie, die Studierenden, die in den letzten Jahren so viel geleistet haben, für Ihre Familien, die Sie unterstützt haben, und natürlich ist dieser Anlass auch für uns als Hochschule jedes Jahr ein Highlight“, sagte Hochschulpräsidentin Marion Halfmann. In einer launigen, humorvollen und mit persönlichen Erlebnissen gespickten Rede sprach sie danach ausgehend vom Studienabschluss über das Thema Erfolg und dessen unterschiedliche Aspekte.
Bei dem, was die Absolventinnen und Absolventen nun erwarte, sei Erfolg oft weniger eine Frage von Können als von Wollen, so die Hochschulpräsidentin. Kompetenz, wie man sie im Studium erwerbe, gebe eine gewaltige Schubkraft, aber wer hart arbeite, könne letztlich diejenigen überholen, die nur halbherzig dabei seien. „Damit ist nicht gemeint, dass man ständig Überstunden und mehr als andere machen muss, sondern dass man einsatzbereit ist, Kontakte pflegt, für die eigene Sichtbarkeit sorgt, sich einmischt und einfach macht, wenn es nötig ist. Es geht nicht um Fleiß, es geht um Haltung“, sagte Halfmann und ermunterte die Absolventinnen und Absolventen, all ihre Energie einzusetzen, um ihr Arbeitsleben zu einem Erfolg zu machen.
Zugleich gab sie zu bedenken, dass die Absolventinnen und Absolventen von heute mit einiger Wahrscheinlichkeit schon in wenigen Jahren auf völlig anderen Gebieten tätig sein würden – denn ihr Arbeitsumfeld werde sich durch rasante technologische und andere gesellschaftliche Entwicklungen schneller verändern als je zuvor. „Anstatt sich lange an Zielen und Plänen festzuhalten, empfehle ich Ihnen, sich lieber damit vertraut zu machen, wie man gute Entscheidungen trifft. Entscheiden heißt: etwas wählen – und anderes ausschließen“, so die Hochschulpräsidentin. Die Fähigkeit, etwas zu entscheiden, vor allem unter Unsicherheit und Zeitdruck, und dann dazu zu stehen, sei vermutlich viel wichtiger für Erfolg als der ausgefeilteste Plan. Meistens seien es zudem die vielen kleinen Entscheidungen, die den Ausschlag gäben.
„Ich wünsche Ihnen, liebe Absolventinnen und Absolventen, alle Energie und Entschlossenheit, um jeden Tag kleine, mutige Entscheidungen zu treffen, die Sie Ihrem eigenen Weg näherbringen. Seien Sie erfolgreich, aber seien Sie vor allem glücklich. Ich danke Ihnen, dass wir, die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Sie ein Stück auf Ihrem Werdegang begleiten durften und wünsche Ihnen nur das Beste für alles, was Sie sich im Leben vornehmen. Machen Sie´s gut“, sagte die Hochschulpräsidentin.
Für die Studierenden sprachen Absolventin Hiba Hamadache (Studiengang Nachhaltige Sozialpolitik) und Absolvent Vitus Redmann (Maschinenbau), die sich in ihrer gemeinsamen Rede sprichwörtlich die Bälle zuwarfen. Sie berichteten von Diskussionsrunden unter hallenden Decken, gefühlt endlosen Skripten und die Corona-Pandemie mit ihren Online-Meetings. Aber sie blickten auch zurück auf eine Zeit voller neuer Eindrücke und Erfahrungen – für Vitus Redmann zum Beispiel beim studentischen Team BRS Motorsport und Hiba Hamadache bei einer internationalen Summer School im Kosovo.
„Unser Studium war beides zugleich: Privileg und Herausforderung. Aber wir haben diese Herausforderung gemeinsam gemeistert, in einer wundervollen Gemeinschaft, für die wir uns ganz herzlich bedanken wollen“, hieß es in der Rede der beiden. „Egal, was kommt: Dieser Abschluss ist nur der Anfang eines neuen spannenden Kapitels.“
Gleich in zwei Rollen trat später Marie-Louise Kerpa auf die Bühne – sie ist die Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) und zugleich Absolventin. Gemeinsam mit Clarissa Roßbach, der Vorsitzenden des Studierendenparlamentes, wandte sie sich als Vertreterin der Studierendenschaft an die Absolventinnen und Absolventen. „Heute stoßen wir auf die Hochschulzeit an, auch wenn sie fordernd war – gemeinsam mit Euren Kommilitoninnen und Kommilitonen habt Ihr gezeigt, dass Zusammenhalt kein Ideal, sondern gelebte Realität an unserer Hochschule ist“, so Kerpa. Die beiden erzählten von ihren Erfahrungen mit der digitalen Lehre, Fastfood-Belohnungen nach bestandenen Prüfungen und den besten Partys – aber auch von Wohnungsnot oder nötiger sozialer und finanzieller Unterstützung durch den AStA. „Wahrscheinlich ist es das schönste Geschenk, das Ihr mitnehmen dürft: die Erinnerungen an ein Studium mit Tiefen, aber deutlich höheren Höhen, mit bewegenden Momenten, Begegnungen und noch besseren Menschen“, sagte Roßbach.
Für gute Stimmung während des offiziellen Teiles der von Sebastian Tittelbach moderierten Veranstaltung sorgte der Kölner Männerchor „Grüngürtelrosen“. Die Graphic Recorderin Eva Ewerhart hielt das Ereignis bildlich fest.
Mit dem Bild, das viele von diesem Tag im Kopf behalten werden, endete der offizielle Teil der Abschlussfeier: Alle anwesenden Absolventinnen und Absolventen versammelten sich auf der Bühne und warfen ihre Bachelor- und Masterhüte in die Luft. Auf dem Bild zu sehen sind auch Hochschulpräsidentin Marion Halfmann, Vizepräsidentin Teena Chakkalayil Hassan, die Vizepräsidenten Peter Muck und Johannes Steinhaus, Kanzlerin Angela Fischer, Dekaninnen und Dekane sowie Professorinnen und Professoren. Während die Absolventinnen und Absolventen der einzelnen Fachbereiche auf die Bühne traten, gab es zuvor noch kurze Ansprachen von Dekanin Professorin Iris Groß (Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Kommunikation), den Dekanen Professor Sascha Alda (Informatik), Professor Richard Jäger (Angewandte Naturwissenschaften) und Professor Norbert Seeger (Wirtschaftswissenschaften) sowie von Professor Remi Maier-Rigaud (Nachhaltige Sozialpolitik). Zur Erinnerung an ihre Studienzeit bekamen die Absolventinnen und Absolventen danach noch eine Schmuckurkunde als Symbol für das Abschlusszeugnis, bevor es dann mit DJ Marius auf die Tanzfläche ging.
Viele Gäste zückten während der Feier zudem noch ihre Geldbörse für die aktuelle Spendenaktion der H-BRS zugunsten ihrer ukrainischen Partneruniversität in Tschernihiv: Unter dem Titel „Books for Friends“ hilft die H-BRS beim Erwerb dringend benötigter Fachliteratur und einer besseren Ausstattung der Bibliothek, die auch ein wichtiger Treffpunkt beim ansonsten von der Online-Lehre bestimmten Studium in Tschernihiv ist.
Unterstützt wurde die Absolvent:innenfeier durch die Kreissparkasse Köln, die Sparkasse KölnBonn und die MLP Finanzberatung SE.