Dienstag, 10. Juni 2025

Gemeinsames Üben für den Vorlesewettbewerb in Rheinbach

  

Auch beim zweiten Coaching im Himmeroder Hof ist die Stimmung prächtig

In der Schlussrunde des Coachings wird nicht nur vorgelesen sondern auch genascht


Gemeinsames Üben für den Vorlesewettbewerb in Rheinbach


In der Öffentlichen Bücherei St. Martin und im Bürger- und Kulturzentrum Himmeroder Hof treffen sich derzeit zwölf ausgewählte Viertklässler, um für den Rheinbacher Grundschul-Vorlesewettbewerb „Laut oder deutlich!“ am 30. Juni in Merzbach zu üben. Der feiert in diesem Jahr schon sein 10-jähriges Jubiläum.

Im Souterrain der Rheinbacher Stadtbücherei sitzt ein großes Empfangskomitee. Elke Dietrich-Rein, Melanie Kriegel, Nicole Denke und Gerd Engel, allesamt Aktive von Rheinbach liest e.V., unterstützt von Nachwuchscoaches wie Louisa Dissemond und Kilian Hällmayer, beide ehemalige Teilnehmer von „Laut oder deutlich!“, erwarten heute sechs Kinder. Die sind von ihren Grundschulklassen für den Wettbewerb vorgeschlagen wurden. Vorjahresgewinner Kilian sorgt direkt für gute Stimmung und kündigt dem neuen Jahrgang von Vorlesetalenten an: „Ihr werdet es lieben. Vor Publikum zu lesen ist einfach toll. Und die Vorbereitung macht echt viel Spaß.“
Evelina von der KGS St. Martin hat sogar gleich drei Bücher mit vorbereiteten Textstellen zum ersten Coaching-Termin in die Bücherei mitgebracht. Auch Jasper von der KGS an der Tomburg könnte sowohl aus dem ersten Band des humorvollen Fantasy-Thrillers „Skulduggery Pleasent“ als auch Angie Sages „Septimus Heap“ lesen und freut sich auf die Beratung.

Nach einer ersten Kennenlernrunde geht es in Kleingruppen weiter. Textstellen werden vorgestellt und erprobt. „Wir achten schon zu Anfang auf die Grundtugenden guten Vorlesens: Saubere Artikulation, angemessenes Sprechtempo, treffende Betonung und effektvolle Pausensetzung. In einem zweiten Schritt kommen noch weitere Stilmittel hinzu, wie Charaktergestaltung, Dynamik und Emotionalität.“ In der gemeinsamen Schlussrunde werden nicht nur ein paar Bonbons vertilgt, sondern auch aus den Gruppen berichtet und Kostproben des Erarbeiteten gegeben. Auf dem Lindenplatz fotografiert Engel alle Kinder für das Veranstaltungsplakat. 

Am Folgetag im Himmeroder Hof, wo die weiteren sechs Kinder erstmals antreten, muss das Fotoshooting vorgezogen werden. Schon während der Vorstellungsrunde ziehen nämlich dunkle Wolken auf. Rezitator Karl Hempel, der heute zum Team gehört, kommt gerne in die historische Hofanlage mit ihren Museen und der besonderen Atmosphäre: „Ein schöner Ort für Literaturveranstaltungen, wie es sie früher mit dem Format ‚Literatur im Takt‘ gab.“ Bernadette Spreer aus Wormersdorf mit Tochter Friederike (Schulsiegerin des SJG und Finalistin im Kreisentscheid) sind zum ersten Mal beim Coachen der Viertklässler dabei. „Ich habe in den vergangenen Monaten gemerkt, wie viel Spaß es macht, gründlich an Lesestellen zu arbeiten“, erklärt Bernadette Spreer den Kindern. Maria Dörrscheidt, deren Tochter Alva aus der KGS Merzbach entsandt wurde, beschreibt hingebungsvoll ihre Freude beim Vorlesen in der Familie und coacht an diesem Tag gleich einmal mit. Am Ende haben nicht nur Jonas aus Flerzheim und Anna von der GGS Sürster Weg ein gutes Gefühl. Gerd Engel bilanziert: „Die beiden Auftaktcoachings haben schon gezeigt, dass hier wie in den Vorjahren eine Gemeinschaft Gleichgesinnter entsteht, die sich gegenseitig unterstützt. Der Wettbewerb wird dann eher zur Nebensache.“

Das Thema Vorlesen erhält in Rheinbach seit Jahren besondere Aufmerksamkeit. Rheinbachs Bürgermeister Ludger Banken übernahm gerne die Schirmherrschaft für den liebevoll ausgerichteten Grundschulvorlesewettbewerb. Bis zum Veranstaltungstag werden von Rheinbach Liest noch einige Coaching-Termine angeboten. Wer Lust hat, die Ergebnisse des Übens zu sehen und zu hören, ist am Montag, den 30. Juni ab 17:00 Uhr eingeladen, in die Grundschule Merzbach in die Weidenstraße 10 zu kommen, wenn es zum zehnten Mal durchaus augenzwinkernd heißt: „Laut oder deutlich!“.